Ein bisschen Luxus braucht der Mensch …

 

Der Garten ist der letzte Luxus unserer Tage,
denn er erfordert das,
was in unserer Gesellschaft am kostbarsten ist,
Zeit, Zuwendung und Raum.

(Prof. Dr. Ing. Dieter Kienast 1945 – 1998)

Ich habe Salat und Kohlrabi gepflanzt und andere Gemüse eingesät, das brauchte Zeit.  Meinem Garten habe ich auf dem Grundstück genügend Raum gegeben. Dann habe ich wieder die prächtigen Blüten bewundert, ihnen meine ganze Zuwendung geschenkt. Den Veilchen und Vergissmeinnicht … und lies meine Gedanken fliessen:
„Das gute Veilchen schätz ich sehr:
Es ist so gar bescheiden
Und duftet so schön; doch brauch ich mehr
In meinen herben Leiden. […]

Wenn sie ein blaues Blümchen bricht
Und immer sagt: Vergiß mein nicht!
So fühl ichs in der Ferne.“   (aus Johann Wolfgang Goethe: Gedichte – Das Blümlein Wunderschön)

…  ich laufe weiter durch meinen Garten, blicke auf zu den zarten, weissen Kirschblüten und mir fällt weiter ein:

„Wir ebnen den gegrabenen Boden, ziehen schöne glatte Reihen nach der Schnur, worein die Samen kommen sollen, und in den Blumenrabatten verteilen wir voraussehend die Farben und Formen, häufen Blau und Weiß, schmettern ein lachendes Rot dazwischen, säumen die Pracht hier mit Vergißmeinnicht und dort mit Reseden … “  (Hermann Hesse)

„schmettern ein lachendes Rot dazwischen“  … ich muss lachen, wenn ich an ihn denke und schaue mich nach Rot um. Ja, dort sind sie – knallrote Tulpen! Sie nicken mir zu und verneigen sich artig …

„Und mit der fortschreitenden Arbeit legen sich die törichten Freudewogen und werden ruhig, und wunderlich ergreift uns dies kleine, harmlose Gartenwesen mit Anklängen und Gedanken anderer Art. Es ist ja etwas von Schöpferlust und Schöpfer- übermut beim Gartenbau; man kann ein Stückchen Erde nach seinem Kopf und Willen gestalten, man kann sich für den Sommer Lieblingsfrüchte, Lieblingsfarben, Lieblingsdüfte schaffen. Man kann ein kleines Beet, ein paar Quadratmeter nackten Bodens zu einem Gewoge von Farben, zu einem Augentrost und Paradiesgärtlein machen. “  … er hat ja so Recht, dieser wundervolle Dichter, Maler und Gärtner 🙂

Ich habe dann die Kamera geholt und ein paar Bildchen gemacht 🙂 :

Ach ja,  „Ist es nicht ein Elend: fünf lange dunkle Monate ohne Garten, ohne Duft, ohne Blumen, ohne grünes Laub! Aber nun beginnt das alles wieder, und wenn auch heute der Garten noch öde liegt, so ist für den, der darin arbeitet, doch alles im Keim und in der Vorstellung schon da. Die Beete haben Leben, hier wird lichtgrüner Lattich stehen, da die lustigen Erbsen, dort die Erdbeeren. Wir ebnen den gegrabenen Boden, ziehen schöne glatte Reihen nach der Schnur, worein die Samen kommen sollen … “ , sagte dann noch Freund Hermann und arbeitete voller schöpferischer Lust und Freude weiter 🙂

 

10 Gedanken zu “Ein bisschen Luxus braucht der Mensch …

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