Ignoti nulla curatio morbi …

… versuche nicht zu heilen, was du nicht verstehst!

Ein bedenkenswerter Rat des Buchautors Andrzej M. Lobaczewski, finde ich. Er hat sein Buch „Politische Ponerologie. Eine Wissenschaft über das Wesen des Bösen und ihre Anwendung für politische Zwecke.“ unter dieses Motto gestellt und es beschäftigt mich. Überhaupt beschäftigt mich das ganze Thema – gerade jetzt wieder vor den Wahlen.

Ich will mich nicht beklagen, es geht mir gut. Aber mir ist dennoch bewusst, dass ich nicht in einer „heilen Welt“ lebe. Alles was ich tun konnte und auch getan habe, war, auf ein „heiles Zuhause“ hinzuarbeiten  – ja, dafür zu arbeiten!!! –  in welchem ich mit meiner Familie zufrieden leben kann (für die ganze Welt hat es leider nicht gereicht). Dabei habe ich aber nie aus den Augen verloren, dass es auch das Andere gibt: das Böse in der Welt, die Bösen!

“Das Motto dieses Buches ist: Ignoti nulla curatio morbi (versuche nicht zu heilen, was du nicht verstehst). [….]
Die Kernaussage ist die, dass wir diesen gewaltigen, ansteckenden sozialen Krebs nur dann überwinden können, wenn wir seine Essenz und seine Ursachen verstehen. Dies würde das Mysterium dieses Phänomens als Hauptgrund für sein Überleben eliminieren. Ignoti nulla curatio morbi! (versuche nicht zu heilen, was du nicht verstehst) [….]
Gegen Ende des Buches werden wir besprechen, wie wir dieses Wissen so anwenden können, damit die richtigen politischen Entscheidungen getroffen werden können und die Welt einer umfassenden Therapie unterzogen werden kann.“ (Textauszug aus dem Buch)  [….]

Ponerologie (aus dem Griechischen poneros, „Böses“) beschreibt das Studium des Bösen. (Wikipedia)

Augustinus (von Hippo) unterschied zwei Formen des Bösen:
• Moralisch Böses – vorsätzlich von bösen Menschen begangen, im Wissen, dass sie Böses tun
• Natürlich Böses – Dinge die einfach geschehen, wie z. B. Naturgewalten und Seuchen

  • Der polnische Psychologe Andrzej M. Lobaczewski unterschied 1984 zusätzlich das makrosoziale Böse, das sich in einer Gesellschaft konstituieren und diese nahezu vollständig durchdringen kann. Dies geschieht in Form einer Pathokratie, d. h. einer psychopathischen Herrschaftsstruktur.  (Wikipedia)

„Ich weiss, dass ich nichts weiss“ … zumindest längst nicht genug. Und von Verstehen kann noch lange keine Rede sein. „Das Böse verstehen? Will ich das überhaupt?“, frage ich mich und „Warum?“.

„Gegen Ende des Buches werden wir besprechen, wie wir dieses Wissen so anwenden können, damit die richtigen politischen Entscheidungen getroffen werden können!“, stellt der Buchautor in Aussicht. Für mich ein Grund, dieses Buch zu lesen. Dieses Wissen schadet nicht und ist allemal ein paar Gedanken wert – gerade jetzt wieder vor den Wahlen.

Dass ich mich hier in meinem Blog ansonsten so gut wie nie über Politisches äussere, bedeutet nicht, dass mich Politik nicht interessiert. Ganz im Gegenteil, ich habe Enkelkinder, deren Zukunft mir sehr wichtig ist. Wer wird sie in dieser Zukunft beherrschen … führen und anleiten?

Mehr zum Buch habe ich hier gefunden:

https://de.sott.net/article/2014-Das-1×1-der-Ponerologie-Lobaczewski-und-die-Wurzeln-der-Politischen-Ponerologie

 

 

7 Gedanken zu “Ignoti nulla curatio morbi …

  1. Ich glaube nicht, dass Du Dir gerecht wirst, wenn Du Dein Arbeiten für die Familie so abwertest. Das ist, meiner Meinung nach, auch ein wichtiger Beitrag zur Gesundung der Gesellschaft. Da denke ich auch an den Spruch: Willst Du die Welt verändern, fang‘ bei Dir selbst an. Das hast Du getan. Außerdem sind gute, widerstandsfähige Zellen, die sich nicht anstecken lassen, ein gutes Mittel gegen die Ausbreitung des Krebses. Auch in diesem Sinne hast Du viel getan – meine ich.

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    • Ich will ja nicht meine Arbeit abwerten, die war schon gut und sinnvoll. Aber es gäbe halt noch mehr zu tun. Ach, ich denke eben darüber nach und der Gedanke, dass es immer noch so viel Böses auf der Welt gibt, macht mich schon unzufrieden. Und dass sich so viel Böses seit Urzeiten kontinuierlich wiederholt, ist das Schlimmste. 😦

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      • Da hast Du völlig recht. Aber wir können nun mal nur unser Möglichstes tun. Da wird immer ganz viel offen bleiben. Dass man darüber unzufrieden ist, ist auch klar. Es sollte uns nur eben nicht entmutigen. Das wäre fatal.

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  2. Spannend, dass dich auch das“Böse“ interessiert.
    Ich las vor kurzem“Das Böse“ von Michel Lacroix. Er schildert all die vergeblichen Versuche der Menschheit, das Böse zu erklären.
    Interessant so manche experimentellen Gedankenversuche wie das „Dilemma der Gefangenen“, wo Böses unvermeidlich ist. Man weiss ja auch, dass viele guten Taten Böses gebären..es scheint unvermeidlich.

    Seitdem ich vor zwei, drei Jahren zufällig auf Bücher über ethnische Säuberungen in Europa sties, ist mir das Thema so nahe geworden.

    Lacroix pochte auf das Gefühl des Miteinander, um das Böse einzudämmen.

    Hier auf diesem meinem Blog habe ich auch über die Wiederholung des Milgram-Experiments 65 Jahre später geschrieben…

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    • Natürlich interessiert mich das, neben dem Guten gibt es auch das Böse. Darüber sollte ich auch Bescheid wissen, nicht wahr?
      Über das Milgram-Experiment habe ich gelesen. Auch dass Stanley Milgram dafür sehr kritisiert wurde.
      Deinen Blogeintrag zur Wiederholung des Experiments werde ich mir raussuchen und lesen.
      Mit “Das Böse“ von Michel Lacroix muss ich mich auch erst noch beschäftigen, ich habe bisher andere Bücher zum Thema gelesen. Danke für deinen Hinweis und auch für deinen interessanten Kommentar.

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  3. Pingback: Bittere, aber wichtige Lehren – sind sie schon vergessen? | seelenglimmern

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