Unter halbblauem Himmel/ Michelle Schrenk und Gabriel Strack

Ich brauchte etwas ganz Schönes …

… und ich hatte etwas gefunden.

„Das Buch ist wie eine Rose,

beim Betrachten der Blätter öffnet sich dem Leser das Herz.“

(Sprichwort aus Persien)

Vielleicht trifft das ja auf dieses Buch zu, denn so wird es beschrieben:

„Die Nürnberger Autorin Michelle Schrenk und der Düsseldorfer Singer-Songwriter Gabriel Strack wollten etwas Neues wagen. Ein Buch mit der dazugehörigen Musik, die sowohl Inhalt als auch die Stimmung der Geschichte transportiert.
Nach langer intensiver Zusammenarbeit ist es nun vollbracht!

Der Roman „Unter halbblauem Himmel“ mit gleichnamigen Soundtrack erschien am 30.06.2014 . Es geht um vergessene Träume, um die großen Wünsche des Lebens und die Liebe zwischen zwei Menschen.“

Es ist wichtig zu wissen, was man will !

Darum ging es in dem Buch, das ich gerade gelesen habe. Ein ehemaliger Bandleader (Leadsänger und Gitarrist) trifft nach Jahren eine ehemalige Freundin wieder, die er damals beiseite schob und ignorierte, als er eine andere kennenlernte.

Beide hatten sie damals Träume, aber er entschied sich dann, seine Band aufzugeben und das „sichere und bequemere“ Leben mit der Neuen zu wählen. Er wurde zum Spiesser in einem „ordentlichen“ Arbeitsbereich mit Aufstiegschancen …   bis er schliesslich wieder entdeckte, was er wirklich will. Das dauert eine ganze Weile. Während dieser Zeit durchläuft diese neu entstehende ehemalige Beziehung viele Meinungsverschiedenheiten,  Streitereien, emotionale Höhren und Tiefen (heulen wie ein Schlosshund während des Lesens inbegriffen), bis am Ende Weg und Richtung stimmt  🙂

Mir hat dieses Buch sehr gefallen. Hier ein kleiner Textauszug:

„Wie sich die Dinge im Gegensatz zu früher ändern können.“
„Allerdings. Apropos früher, was ist mit dir? Jetzt mal raus mit der Sprache: Singst du noch ab und an? Hast du noch Auftritte?“
Robin sieht mich mit einem merkwürdigen Blick an [….]
Doch es dauert nicht lange, dann fasst er sich wieder. Belustigt winkt er ab. „Ach nein, ich trete nicht mehr auf. Sänger werden, das war doch von Anfang an totaler Blödsinn.“ [….]

„Ach Lena, ganz ehrlich, irgendwann muss man den Tatsachen ins Auge sehen. Musiker ist nicht gerade der Beruf, mit dem man viel Geld macht. Man muss klar die Vorteile und die Nachteile abwägen. In meinem Job habe ich immerhin dreizehn Monatsgehälter, dreissig Tage Urlaub, der Job ich sicher, und das ist heutzutage nicht mehr selbstverständlich. Alles in allem eine echt ordentliche Arbeit. Ich bin zufrieden.“ […]

„Du hast doch nicht echt gerade <ordentliche Arbeit> gesagt?“
Er sieht mich fragend an, als ob ich verrückt geworden wäre.
„Sag bloss, du erinnerst dich nicht mehr daran? Weisst du noch, als wir siebzehn waren ….“ […]

„Du hast Recht, Lena, ich erinnere mich. Das ist echt ekelig. Okay, ich bin durch und durch ein Spiesser geworden.“
„Ja, ich befürchte es. Na gut, dann stossen wir mal an, du Spiesser. Auf ordentlich zusammengefaltete Socken, ordentlich gebügelte Hemden und die ordentliche Arbeit.“ […]

…………………..

„Du hast übrigens Recht mit dem, was du gesagt hast,Lena. Man muss sich wirklich gut überlegen, was man im Leben will.“
„Und du weisst schon, was du willst?“
Robin sieht mich an, und dann, einfach so, fängt er an zu singen. Ganz sanft schleichen sich die Töne aus seinem Mund und wandern in mein Ohr.
Beim Klang seiner Stimme dreht sich ein Gefühlchaoskarussell in meinem Kopf, und mein Bauch kribbelt.
„Das ist einfach nur schön“, sage ich und wende mich ihm zu. „Das ist es, was du tun solltest, das und nichts anderes.“
Ich blicke zu ihm auf, aber er winkt ab.
„Ja, das würde ich gerne. Mal sehen.“
„Nein, nicht mal sehen. Ich meine das ernst. Singen und Musik machen, das ist einfach ein Teil von dir.“ Als er die Augen verdreht, boxe ich ihn in die Seite. „Du weisst genau, was ich meine. Es gehört zu dir wie … das Bier hier in die Flasche, wie das Schneckenhaus zur Schnecke. Ich meine, das war doch schon immer dein Traum. Und weisst du, Robin, ohne Träume ist es, als stünde man unter einem halbblauen Himmel, als hätte man nur einen Schuh an. Und das ist doch furchtbar, oder?“
„Halbblauer Himmel? Nur einen Schuh an? Was meinst du damit, Lena?“
Ich lächle. „Was gibt’s da nicht zu verstehen? Das ist der Zustand, wenn einem etwas fehlt. Nein besser noch: Es ist das Gefühl, wenn du zurückdenkst und spürst, dass etwas fehlt.“ [… ]

(aus: Unter halbblauem Himmel/ Michelle Schrenk und Gabriel Strack)

Die Links zu den betreffenden Songs auf Youtube sind jedem betreffenden Abschnitt zugefügt  🙂

https://www.amazon.de/halbblauem-Himmel-Michelle-Jasmin-Schrenk/dp/3942790076