Ich mag die Art und Weise wie er schreibt, die Intelligenz und den Wortwitz in dem Buch. Ob die Geschichte zu weit hergeholt oder aus dem Leben gegriffen ist? Jeder kann das nur für sich entscheiden.
Das Buch ist bezaubernd, weil es mein Herz berührt. Und der Gedanke über die „siebte Welle“ lässt mich weit wegtreiben vom Alltag … in ein Leben, in eine Welt, wie sie eigentlich sein sollte und auch könnte.
Hier einige Zitate zu der „siebten Welle“:
Emmi: „Seit wir uns kennen, hast du eine siebente Welle nach der anderen verschlafen, mein Lieber.“
„Ja, hier erzählt man sich die Geschichte von der unbeugsamen siebenten Welle. Die ersten sechs sind berechenbar und ausgewogen. Sie bedingen einander, bauen aufeinander auf, bringen keine Überraschungen. Sie halten die Kontinuität. Sechs Anläufe, so unterschiedlich sie aus der Ferne betrachtet auch wirken, sechs Anläufe – und immer das gleiche Ziel.
Aber Achtung vor der siebenten Welle! Sie ist unberechenbar. Lange Zeit ist sie unauffällig, spielt im monotonen Ablauf mit, passt sich an ihre Vorgängerinnen an. Aber manchmal bricht sie aus. Immer nur sie, immer nur die siebente Welle. Denn sie ist unbekümmert, arglos, rebellisch, wischt über alles hinweg, formt alles neu. Für sie gibt es kein Vorher, nur ein Jetzt. Und danach ist alles anders. Ob besser oder schlechter? Das könnten nur jene beurteilen, die von ihr erfasst worden sind, die den Mut gehabt haben, sich ihr zu stellen, sich in ihren Bann ziehen zu lassen.“
Leo:“Mir kam deine Geschichte irgendwie bekannt vor, und so habe ich über die siebente Welle nachgelesen, liebe Emmi. Der ehemalige Strafgefangene Henri Charrière hat sie in seinem biographischen Roman ‚Papillion‘ beschrieben. Nachdem er auf der Teufelsinsel vor der Küste Französisch-Guayanas gestrandet war, beobachtete er wochenlang das Meer und bemerkte, dass jede siebente Welle höher war als die anderen. Von einer siebenten – er taufte sie ‚Lisette‘ – ließ er sein Kokosnussfloß schließlich auf die See hinaustreiben, was seine Rettung bedeutete.“
„Ich beginne mit einem Emmi-Zitat: „Alles kann einem ein einziger Mensch nicht geben.“ Du hast Recht. Sehr klug. Sehr einsichtig. Sehr vernünftig. Mit dieser Erkenntnis im Hinterkopf läuft man nie Gefahr, zu viel vom anderen zu verlangen. Und man selbst darf sich ruhigen Gewissens mit Einzelbeiträgen zu dessen Glück begnügen. Das spart Energien für schwere Zeiten. So lässt es sich gemeinsam leben. So lässt es sich heiraten. So lässt es sich Kinder großziehen. So lassen sich Versprechen einlösen, so lassen sich ‚Vernunftpartnerschaften‘ aufbauen, festigen, vernachlässigen, aus dem Schlaf reißen, retten, wieder neu beginnen, über Krisen bringen, durchziehen. Große Aufgaben! Ich habe Respekt davor, ehrlich. Allein: So kann ich nicht, so will ich nicht, so denke ich nicht, so ticke ich nicht. Ich bin zwar schon erwachsen und immerhin zwei Jähre älter als du, aber ich habe SIE Noch immer, und ich bin (noch) nicht bereit, von ihr abzurücken: von der ‚Alles-Illusion‘. Die Realiät: „Alles kann einem ein einziger Mensch nicht geben.“ Meine Illusion: „Aber er sollte es wollen. Und er sollte gar nie aufhören, es zu probieren.“
Emmi: „Weil Ende nicht gleich Ende
nicht gleich Ende
nicht gleich Ende ist.
Weil jedes Ende letzten Endes auch ein Anfang ist.“