Mein „Heiliger Abend“

 

Wenn Musik mein Herz erfüllt,
scheint sich das Leben mühelos
und ohne Probleme zu gestalten.

 

George Eliot

So auch gestern. Mein Tag war von Musik erfüllt. Unzählige Lichter strahlten mich an und eingehüllt in wohlige Wärme lauschte ich einem wunderschönen Weihnachtskonzert. Meine Gedanken waren besonders auf Luciano Pavarotti gerichtet, einem der wundervollsten Tenöre, die ich je gehört habe und der uns so früh verlassen hat. Mich trug es 10 Jahre zurück und ich versank in bezaubernden Klängen und  den mir so vertrauten charismatischen Stimmen …

Träume, träume, du mein süßes Leben,
von dem Himmel, der die Blumen bringt.
Blüten schimmern da, die leben
von dem Lied, das deine Mutter singt.

Träume, träume, Knospe meiner Sorgen,
von dem Tage, da die Blume sproß;
von dem hellen Blütenmorgen,
da dein Seelchen sich der Welt erschloß.

Träume, träume, Blüte meiner Liebe,
von der stillen, von der heilgen Nacht,
da die Blume seiner Liebe
diese Welt zum Himmel mir gemacht.

Compositor: Strauss, Richard
Poeta: Dehmel, Richard Fedor Leopold‎

 

Ist dieses Wiegenlied nicht wunderschön?

Oder dieses so innig und berührend gesungene Lied:

English Translation:
Prayer, or the soul’s song to the Virgin

God save us, Mary, Queen and Mother
our succour and our life and our hope.
To you we pray, the banished sons of Eve
Mercy! Mercy! Mercy!

To you Our Lady, holy Virgin,
the beloved, the light of the heavens
the dark one of the mountain,
Queen of the angels, Mother of God.
To you Our Lady, my heart, my dreams,
my hopes, my thoughts,
all that is my life which comes from your life
all that is my soul which comes from your faith.

When the final hour comes to me,
Queen of the angels, lily of heaven,
At the end of my days, Holy Madonna,
when my eyes shall close forever,
may I go surrounded in glory and amidst
clouds of gold and incense and those three
great àngels that were always my companions
in life, my only companions, the sweetest Love,
the Motherland, the Motherland
the Holy Faith, the Holy Faith.

 

Es scheint, dass das schönste Musikinstrument, das Gott gegeben hat, die menschliche Stimme ist. Weiterhin:

Fröhliche Weihnachten!  🎄

A peaceful Masterpiece! 🎄

Die Misa Criolla (dt.: „Kreolische Messe“) ist eine Messe des argentinischen Komponisten Ariel Ramírez für 2 Solo-Tenöre, gemischten Chor, Schlagzeug, Klavier und traditionelle Instrumente der Andenregion.

Als Ramírez in den 1950er Jahren in Würzburg in einem Kloster wohnte, traf er eines Tages die Schwestern Elisabeth und Regina Brückner, die ihm erzählten, dass ein schönes Herrenhaus vor dem Kloster während der Ära des Nationalsozialismus – nur wenige Jahre zuvor – ein Konzentrationslager (KZ) gewesen sei, und dass sie beide, obwohl die Todesstrafe darauf stand, Nacht für Nacht Essen zu den Gefangenen brachten. Dies hat er nicht vergessen und beschloss in den Jahren 1963 und 1964 ein musikalisches Werk zu Ehren dieser beiden deutschen Schwestern zu schreiben.

Es gibt zahlreiche Aufnahmen der Misa Criolla in ihrer Originalfassung mit zwei Tenor-Solopartien. In den beiden neueren Aufnahmen jedoch wurde jeweils eine Tenor-Solopartie eliminiert und die verbleibende von José Carreras (1988) bzw. von Mercedes Sosa (2000) gesungen.

Mein Lieblingssatz ist das Agnus Dei mit seiner betörend schönen Einleitung . Die Misa Criolla ist für mich unvergleichlich schön. Diese Messe gilt auch heute noch als eine der erlesensten Ausdrucksformen volksnaher Musik in Argentinien. Dieses Werk vermochte darüber hinaus auch Grenzen zu überschreiten.

Hier das „Agnus Dei“ von Mercedes Sosa und José Carreras – beide gleichermaßen unglaublich wehmütig (die Sehnsucht nach Frieden) und gefühlvoll interpretiert:

„Lamb of God who takes away the sins of the world Have mercy on us. Lamb of God who takes away the sins of the world Have mercy on us. Lamb of God who takes away the sins of the world Grant us peace. „

Danos la paz. …. Gewähre uns Frieden. 🌏

„Die Musik ist die Sprache der Leidenschaft.“

… sagte einst Richard Wagner. Darum sollte sie auch in keinem leidenschaftlichen Roman fehlen, meine ich. Natürlich ist sie auch wieder in Ortheils´s Buch gegenwärtig, worüber ich mich sehr freue und gleich mal eine kleine Lesepause einlege, um sie zu hören. Das gehört bei mir nach dem Lesen folgender Worte einfach dazu – zur Einstimmung auf das nun folgende Abenteuer:

„Es wird ein richtiges Abenteuer sein: Der große Schriftsteller mit seiner Frau zu Besuch bei einer einfachen Fischerfamilie von Burano!« – »Du bist ja wirklich Feuer und Flamme! Anscheinend hat er Dich sehr beeindruckt! Du wirst übrigens Fischsuppe für ihn kochen müssen, denn er hat mir verraten, dass er für sein Leben gern Fischsuppe isst. Großvater wird zur Begleitung des Essens die Lieder aus den Perlenfischern singen, und Du wirst Lagunenlyrik aufsagen, das kannst Du doch so perfekt! Und, nicht zu vergessen …. „

Ortheil, Hanns-Josef. Der von den Löwen träumte: Roman (S.154).

„Die Perlenfischer“ … und die atemberaubend schöne Arie des Nadir. Ich finde, die Musik aus dieser Oper passt sehr gut in den Roman von Hanns-Josef Ortheil. Auch in „Die Perlenfischer“ geht es um eine Liebe, die nicht sein darf ….

Nun bin ich aber gespannt auf das Abenteuer, mit dem es im Buch weitergeht 🙂