Jemanden glücklich machen …

… ist eine wundervolle Lebensformel. Gerade macht ER mich wieder glücklich, dieser hervorragende Buchautor Hanns-Josef Ortheil. Ich liebe seine berührenden Bücher und habe schon verschiedentlich darüber berichtet:

https://seelenglimmern.com/2018/02/17/bei-ortheil-denke-ich-an-schumann/

https://seelenglimmern.com/literatur-buecher-die-ich-lese/liebesnaehehanns-ortheil/

https://seelenglimmern.com/2018/02/19/kleiner-leitspruch-fuer-den-tag/

Und nun sein neuester Roman, wieder eines der berührendsten und schönsten Bücher, die ich lese. Es geht um Hemingway in Venedig – Atmosphären und Szenen sind ein weiteres Mal unsagbar schön und faszinierend beschrieben. Schon der erste Satz im Buch machte mich neugierig:

„Je connais un pays étrange où les lions volent et marchent les pigeons“  (Jean Cocteau)

„Ich kenne ein fremdes Land, in dem Löwen fliegen und Tauben laufen. „ … ja, das ist Venedig. Es gibt in Venedig eine unglaubliche Fülle von geflügelten Steinlöwen und umherlaufenden Tauben.

„Er spürte, dass sich sein Herz plötzlich wie nach einem unerwarteten Sprung auftat und ihn eine merkwürdige Wärme durchströmte. ›In den nächsten Wochen werde ich es hoffentlich besser machen als in den letzten Jahren‹, dachte er …“ (S.26).

Es gibt ein Zitat von Hemingway: „Die kürzeste Antwort auf etwas ist es einfach zu tun.“ … ja, und nun möchte ich natürlich wissen, wie er es getan hat. Also weiter im Buch 🙂 :

„Jemanden glücklich machen, ja, das war die zentrale Formel für das Leben hier. Alles, was einem sonst an Chaos und Schrecken durch den Kopf ging, geriet langsam in Vergessenheit. Das Künstliche der Stadt nahm einen für sie ein, und man wurde in ein anderes Leben gelockt, in dem die Geschichten des Festlandes Tag für Tag mehr verblassten. Dass er sich einen alten Regenmantel und eine Wollmütze übergezogen hatte, war bereits das erste Anzeichen der Metamorphose.“

Ortheil, Hanns-Josef. Der von den Löwen träumte: Roman (German Edition) (S.140).

Da fällt mir noch ein, Hemingway sagte auch: „Es gibt keinen Freund, der so treu ist wie ein Buch.“  … Hanns-Josef Ortheil´s Bücher gehören dazu 🙂

Nördliches Mallorca – Sonne, Berge und Meer

Als wir im Hotel ankamen, war es bereits Nacht und es regnete. Aber bereits am Morgen kündigten der Himmel und das Hotelteam einen wunderschönen Tag an:

Den „Hugo“ gab es auch mit Alkohol 😊

Eine heimische Fauna gab es dort auch. Besonders krass fand ich die Stechmücken 😠 . Ja klar, sie sind auch Teil der Schöpfung und wir alle sind Eins, aber jegliche Verbundenheit hat auch ihre Grenzen.

Ach ja, wenn die Liebe nicht wär – sie liebten mich offenbar innigst und konnten nicht von mir lassen. Bis ich mein Anti Brumm Forte® – mein wirksames Spray gegen Stechmücken aus der Handtasche kramte 😏 .

Weitaus liebenswerter erschienen mir diese Geschöpfe rund um´s Hotel:

Außerdem war es wieder himmlisch, den segelnden Möwen am blauen Himmel bei ihren Manövern zuzuschauen.

Insgesamt war der Aufenthalt in diesem kleineren, aber umso feineren Hotel total schön. Das Hotelteam war sehr freundlich und fürsorglich. Alles war blitzsauber und das Essen viel zu köstlich, um an das drohende Hüftgold zu denken. Na ja, wie schon Erich Kästner sagte:“ Entweder man lebt, oder man ist konsequent „.  😉

Ich hatte ausgiebig Gelegenheit so richtig schön abzuhängen und zu träumen – im Wechsel mit laaaangen Spaziergängen am Meeresufer entlang.

Auf dem Weg lag auch eine bezaubernde Beach-Bar, die eine große Anziehungskraft auf mich ausübte.

„Sex on the Beach“ an den Lippen und die Füße im Sand. Das gibt es im Schwarzwald nicht und musste daher so richtig ausgekostet werden  😉

Anschließend kostete ich noch einen „Tequila Sunrise“ , so lief es sich danach besser zu Hotel zurück 😂

Wie schon gesagt, es war total schön dort und genau das war es, was ich wollte und mir sehnlichst erwünscht hatte. 😌

Hier ein paar Impressionen, falls es mir jemand gleich tun will 😊 :


Den Augenblick immer als den höchsten Brennpunkt der Existenz, auf den die ganze Vergangenheit nur vorbereitete, ansehen und genießen, das würde Leben heißen!“ ( Friedrich Hebbel )

Dem Meer ganz nah …

„Endlich wieder am Meer“ werde ich bald sagen können. Ich freue mich auf den Moment, wenn ich nach langer Zeit endlich wieder am Meer stehe. Besonders jetzt, wo die kommende Kaminzeit vor der Tür steht.

Dort wird es warm sein, sodass ich die Balkontür während der Nacht geöffnet lassen kann. Die Sterne werden dann zu mir hereinfunkeln und ich werde ganz still sein. Und …

Wenn ich ganz still bin

Wenn ich ganz still bin
kann ich von meinem bett aus
das meer rauschen hören
es genügt aber nicht ganz still zu sein
ich muss auch meine gedanken vom land abziehen

Es genügt nicht die gedanken vom festland abzuziehen
ich muss auch das atmen dem meer anpassen
weil ich beim einatmen weniger höre

Es genügt nicht den atem dem meer anzupassen
ich muss auch händen und füßen die ungeduld nehmen

Es genügt nicht hände und füße zu besänftigen
ich muss auch die bilder von mir weggeben

es genügt nicht die bilder wegzugeben
ich muss auch das müssen lassen

Es genügt nicht das müssen zu lassen
solange ich das ich nicht verlasse

Es genügt nicht das ich zu lassen
ich lerne das fallen

Es genügt nicht zu fallen
aber während ich falle
und mir entsinke
höre ich auf
das meer zu suchen
weil das meer nun
von der küste heraufgekommen
und in mein zimmer getreten
um mich ist

Wenn ich ganz still bin.

(ein wunderschönes Gedicht von Dorothee Sölle)