Die Bretagne ist eine der vielfältigsten Regionen in Frankreich. Die Natur wird von den weiten Stränden und den hohen Klippen bestimmt. Ob Smaragdküste oder „Granit Rose“, die Naturschönheiten nehmen dort kein Ende. Und der Blick auf den Atlantik ist unvergesslich.
Mein „Domizil“ hatte ich in Trévou-Tréguignec (bretonisch „An Trevoù“) aufgeschlagen, in einem schönen Ferienapartment direkt am Meer.
Trévou-Tréguignec ist eine französische Gemeinde im Département Côtes-d’Armor in der Region Bretagne. Für mich war dieser Ort damals mehr als nur ein Geheimtipp. Er war Ausgangspunkt für viele wundervolle und spannende Erlebnisse an der Côtes-d’Armor.
„Armor“ , immer wieder falsch übersetzt, hat hier nichts mit Liebe zu tun, obwohl man damit durchaus richtig liegen könnte, angesichts der Schönheit dieser Region. Doch „Armor“ bedeutet Land am Meer … welches eine grosse Liebe unweigerlich heraufbeschwört, sobald man diesen grandiosen Anblick vor Augen hat.
Und die „Granit Rose“ … einfach traumhaft! Die blauen Wellen des Meeres und der rauhe Wind haben hier Beeindruckendes geschaffen: bizarre, rosèfarbene Steingebilde, wie ich sie vorher nie gesehen hatte – einzigartig geformt.
Gebilde, welche die Fantasie zu fantastischen Abenteuern anregen… ich sah dort plötzlich gewaltige Riesen, Drachenköpfe und mächtige Schildkröten aus uralten Märchen emporsteigen.
Die wilde Küste war faszinierend mit ihren zerklüfteten Steilküsten. Auch die Vielzahl seltener Vögel, welche dort brüten und leben.
Von Perros-Guirec aus startete ich meine Wanderung entlang der Steilküste, ich ging den „Zöllnerpfad“, den etwa vier Kilometer langen „Sentier des Douaniers“, bis zum Ort Ploumanac‘h.
Im frühen 19. Jahrhundert patrouillierten hier Zöllner, um Piraten und Schmugglern das Handwerk zu legen. Das war bestimmt eine aufregende Zeit und den ganzen Weg entlang stellte ich mir vor … ach, dieser Pfad ist einfach ein großartiger Wanderweg durch die bizarren Felsen der Granitküste. Schönheit, wohin das Auge blickte, eine traumhafte Landschafts-Kulisse!
Und auch hier begegnete ich den riesigen und ungewöhnlich geformten Granitkolossen, die vom Land bis weit ins Meer hinaus reichen. Das Granitgebirge entstand vor etwa 300 Millionen Jahren. Die Magnamasse drang dabei nicht ganz bis zur Erdoberfläche vor, kühlte somit nur langsam ab und bildete ein feines oder gröberes Korn, das dem Granit den Namen gibt.
Mein eigentliches Ziel aber war dort der beeindruckende Skulpturenpark Christian Gad mit Kunstwerken berühmter internationaler Künstler. Sie haben die verschieden Granitarten aus der Region zu wunderschönen Skulpturen geformt. Ich habe sie im Video festgehalten – am Ende dieses Eintrags! 🙂
Ja, und dann befindet sich dort auch ein sehr schöner Strand, sowie das Schloss Costaerès, der Zweit-Wohnsitz des Komikers Dieter Hallervorden und schräg gegenüber liegt das ehemalige Wohnhaus von Gustave Eiffel. Für mich war es ein aufregender Tag voller neuer Eindrücke und gelernt habe ich dabei eine ganze Menge.
Natürlich besuchte ich auch das Aquarium de Trégastel – ein Aquarium in einer Höhle aus rosa Granit.
Aquarien haben auf mich eine magische Anziehungskraft. Das Meeresaquarium wurde in den natürlichen Grottes Du Père Eternel gebaut in denen sich im 19. Jahrhundert eine Kirche befand. In den zahlreichen Becken werden die Flora und Fauna der bretonischen Küste gezeigt. Thematisch orientiert es sich an den Lebewesen der bretonischen Küste. Ich konnte Muscheln, Langusten, Meeraale und ähnliche Tiere bestaunen und beobachten. Besonders bemerkenswert ist ein ca. 30 m² großes Modell der Côte Granit Rose. Hier werden die Auswirkungen von Ebbe und Flut parallel zum Rhythmus der Natur nachgebildet. Nach der Besichtigung, die bei mir ziemlich lange gedauert hat, bin ich noch zum „Ewigen Vater“, dem „Père Éternel“ hochgekraxelt.

Es hat sich gelohn, denn der wunderbaren Blick auf Trégastel und die Rosa Granitfelsen war auch hier überwältigend.
Viel Zeit habe ich jeden Abend am fast menschenleeren Strand verbracht. Zeit für mich, um zu mir zu finden im Hier und Jetzt. Zeit, um ganz bei mir zu sein.
Eine kleine „Stammkneipe“ habe ich auch gleich entdeckt und wurde dort schon bald willkommen geheissen – es sind nette Menschen, diese Bretonen.
Leckere Galette (gefüllte Pfannkuchen aus Buchweizenmehl) in vielen Variationen und köstlicher Cidre (bretonisch: Chistr) – aber den lieblichen “ Cidre doux“ aus dem Becher bitte – erwarten dort den Besucher. Untermalt wurde dieser Genuss von Live-Jazzmusik vom Feinsten. Es entlockte mir tatsächlich das Gefühl „Wie Gott in Frankreich“. 🙂
Natürlich habe ich auch gesammelt – Muscheln, Steine und einen Beutel mit Sand, um mir zuhause dann eine kleine Bretagne gestalten zu können.
Ansonsten habe ich noch mein Video, das beim Anschauen all meine Eindrücke wieder aufleben lässt 🙂
Wer mal reinschauen möchte, bitteschön: