Rabenschwärze – Das Mädchen aus Istland/Halo Summer (Markus Kammer)

Wenn ich denen erzählen würde, was ich hier so mache … 😉

Es sind zwei Bände und die habe ich schon mehrmals gelesen. gerade habe ich wieder mit Band eins begonnen und nur unterbrochen, um schon wieder ein Rabenbild zu malen. Beides ist faszinierend – dieser Fantasy-Roman und Elsa, die Rabendame 😀

Es geht um Welten, die vielen Welten, die es ausser der unseren noch gibt. Und es geht um das wundervolle Nichts und den ortlosen Ort in der zeitlosen Zeit. Eine wunderschöne Geschichte, die Halo Summer noch unter dem Künstlernamen Markus Kammer geschrieben hat.

Markus Kammer=Kamark – auch er kommt in der Geschichte vor 🙂

„Elsa schwieg. Kamark gab etwas wie ein Grunzen von sich, schlang die Arme enger um sich und starrte vor sich auf die Steine. Vielleicht war ihm eingefallen, dass er eigentlich Angst vor Elsa haben sollte.
„Du?“, sagte Elsa nach einer langen Zeit des Schweigens.
Kamark sah überrascht auf.
„Hast du ein Zuhause?“, wollte Elsa wissen. „Eine Welt, aus der du kommst und in die du gehörst?“
Kamarks Mundwinkel zuckten leicht.
„Da kann ich nicht mehr hin.“
„Tut mir leid.“
„Ach, es war sowieso nicht so toll da“, sagte er.
„Warum?“
„Kann ich nicht erklären“, sagte er. „Ich sass immer nur in meinem Zimmer am Computer. Tag und Nacht. Das konnte ich am besten.“
Elsa versuchte sich vorzustellen, was er meinte. Von Computern hatte sie schon gehört. Es gab welche in Istland, das waren Maschinen, so gross wie Häuser, die etwas ausrechnen konnten. Aber wieso hatte er so eine Rechenmaschine in seinem Zimmer?
„Und das war nicht so toll?“
„Na ja“, sagte er, „ich weiss nicht, ob es echt war. Wenn du ein Computerspiel programmierst und nebenbei Pizza isst – was ist dann echter? Das Spiel oder die Pizza?“
„Was ist Pizza?“
„Etwas, das ich jetzt verflucht gerne hätte!“, grummelte er und suchte die Gegend nach Sinhines Gestalt ab. Sie war nicht zu sehen. „Etwas zu essen eben!“
„Du warst also in deinem Zimmer, mit der Maschine und der Pizza, und du bist nicht von Welt zu Welt gegangen?“
„Wie denn? So etwas gibt es doch bei uns gar nicht. Ich bin der totale Freak. Wenn ich nach Hause käme und denen erzählen würde, was ich hier so mache, dann würden sie mich einweisen!“
Elsa lachte.
„Ja, das wäre in meiner Welt genau so. Mich würden sie auch einweisen.“
„Du meinst“, sagte Kamark, „wir sind vielleicht gar nicht hier, sondern gemeinsam irre? Irgendwo eingesperrt bei Kaffee und Kuchen?“
„Dann wären wir nicht so hungrig, oder?“
„Alles Einbildung“, meinte er. „Jedenfalls – wenn wir nicht ganz richtig im Kopf sind, dann ist die da“,
er zeigte auf Sinhine, die jetzt als Punkt in der Ferne zu sehen war, „die Durchgeknallteste von uns allen.“
Elsa versuchte zu erkennen, ob Sinhine etwas mitbrachte. Sie war auf einmal schrecklich hungrig. Das lag vermutlich daran, dass alle Angst und aller Kumme von ihr abgefallen waren. Tatsächlich hielt Sinhine in beiden Händen etwas Dunkles.
„Rohes Kaninchen?“, fragte Kamark.
„Ich hoffe nicht“, sagte Elsa. „Aber warum kannst du nicht zurück in deine Welt?“
„Wenn ich das wüsste. Irgendwann hab ich den Rückweg verloren. Selbst wenn ich den noch mal finden würde, sollte ich ihn nicht benutzen. Die brauchen mich so dringend, deine Rabenkumpels, dass sie alles tun würden, um mich zu kriegen. Alles!“
Das war kein lustiger Gedanke. Es traf auf Elsa genauso zu wie auf Kamark.“

(aus Rabenschwärze – Das Mädchen aus Istland/Halo Summer)

Und hier mal wieder ein Bild dazu – Elsa ist ständig in meiner Nähe 🙂

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