Reisen

 

Wichtig ist nicht das Ziel, sondern das unterwegs sein.
Mir fällt im Moment nicht ein, wer das sagte.
Neugierig und offen sein für das, was uns auf dem Weg begegnet.
Wohlfühloasen entdecken, um dort für eine Weile ganz im „Hier und Jetzt“ zu verweilen.
Und bei Allem dem Schicksal voll und ganz die Zügel überlassen.

Dazu ein sehr schönes Goethe-Zitat:

Wie oft werden wir von einem scharf ins Auge gefassten Ziel abgelenkt,
um ein höheres zu erreichen!
Dem Reisenden bricht unterwegs zu seinem höchsten Verdruss ein Rad
und er gelangt durch diesen unangenehmen Zufall
zu den erfreulichsten Bekanntschaften und Verbindungen,
die auf sein ganzes Leben Einfluss haben.
Das Schicksal gewährt uns unsre Wünsche, aber auf seine Weise.

Johann Wolfgang von Goethe

und dann sagte er noch:

Wie seltsam uns ein tiefes Schicksal leitet
Und, ach ich fühl´s,
im Stillen werden wir z
u neuen Szenen vorbereitet.

Nun ja, also neugierig und offen sein, für das was kommt!   🙂

 

Nachtrag – das Thema ist noch nicht vom Tisch ;-)

 

Inmitten eines prächtigen Blumenmeeres schlief eine wunderschöne Krötenprinzessin schon seit 100 Jahren in ihrem metallisch glänzenden Schloss, bis ein heftiger Regenschauer, der an die Metallwände prasselte, sie weckte. Eine naturliebende Gärtnerin hatte gerade die Blumen gegossen. Die Tropfen fielen schwer aus der Gießkanne und erschütterten dröhnend das ganze Metallschloss.

Verstört blickte die aufgeschreckte Krötenprinzessin plötzlich in ein unbekanntes Gesicht und traute ihren Augen kaum.

Endlich, er war da: ihr Prinz!

Aber was hatte der vor? In Seiner Hand lag kein Schwert, wie das sonst bei Prinzen üblich ist. Nein, ein schwarzer kleiner Kasten war auf sie gerichtet und eine Glaslinse blitze ihr entgegen. So etwas hatte sie noch nie gesehen und fühlte sich plötzlich wie in einen Science Fiction-Film versetzt. Zutiefst erstarrt saß sie da und ihr Blick wurde immer finsterer, während sich der untrügliche Gedanke in ihr Bewusstsein einschlich, was dieser Bursche da vor hatte: Dieser falsche Prinz wollte sie keinesfalls küssen, sondern nur ein Foto schießen – und das nur, um es einer Anderen zu zeigen!  😲

Empört zog sie sich in ihr metallisch glänzendes Schloss zurück und vergrub sich in den dunklen Kellergewölben, um die nächsten 100 Jahre zu verschlafen.

Zufrieden mit sich und dem tollen Foto machte sich der Science Fiction-Prinz sogleich auf den Weg zu seinem Computer, lud das Foto hoch und verschickte es unverzüglich per Mail an eine tierliebe Bekannte, die als Erste von seiner neuesten Eroberung erfahren sollte.

© Wolfgang Weber (danke für das inspirierende Foto 😍 )

Letztendlich können wir daraus schließen, wie sich die Zeiten ändern und auch die Prinzen, die nicht mehr küssen wollen, sondern lediglich fotografieren.   😉