Gerade (genauer gesagt vor etwa vier Milliarden Jahren) war unser Schöpfer wieder mit der Schöpfung eines Universums fertig geworden. Zufrieden setzte er sich auf den Ring des Saturn um sein Werk zu begutachten.
„Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Es war sehr gut.“ (Gen 1,31).
Nichts ruhte; alles war in Bewegung; alles schwang. Es war ihm wichtig, dass das Gesetz der Schwingung u.a. mit dem Gesetz des Rhythmus in Einklang stand. Das ganze Werk war auch mit seinen Formen und Farben in Harmonie.
Indes wurde er plötzlich stutzig. Doch sogleich war der Gedanke zur Stelle um ihm Hilfestellung zu geben! Ich habe einmal gehört (oder vielleicht auch gelesen?), am Anfang war nicht das Wort, sondern der Gedanke. Das könnte durchaus sein, oder?Jedenfalls habe ich noch gehört oder gelesen, dass er unmittelbar nach dem Gedanke, also immer, wenn er mit einer Schöpfung fertig war, nach Ruach rief.
Doch zuerst zum Gedanken. Also, währendessen er sich so umschaute, fiel ihm auf, dass sein gesamtes Werk nur in Steingrau- und Erdbrauntönen gehalten war. Nun ja, er hatte eben aus dem geschöpft, was ihn umgab. Grauer Feinstaub, erdgraubraunfarbenes Meteoritengeröll und ein paar Gasen (daraus hat er z.B. den Ring des Saturn geschaffen, auf dem er gerade saß). Kurzum, das erschien unserem Schöpfer dann doch etwas zu fade und eintönig. Deshalb meldete sich der Gedanke und riet ihm zu mehr Farbe. So richtig farbenfroh sollte seine nächste Schöpfung werden 😊
Kräftige, strahlende Farben musste sich unser Schöpfer natürlich erst ausdenken. Für ihn war dies jedoch kein Problem, denn unser Schöpfer ist purer Geist und alles entsteht schließlich aus dem Geist heraus. Da hat mir der Schöpfer echt was voraus: ich muss meine Farben immer anrühren und weiß nie, was dabei herauskommt 😉
So erschuf Gott also unsere Erde und sie wurde schöner als jeder andere Planet. Seine Kreativität lief zur Hochform auf und er schwelgte in Farben. Sein Pinsel schwang kreuz und quer, hoch und tief, bis sein Werk vollendet war. So etwas Geniales hatte noch niemand gesehen und darum rief er ganz aufgeregt nach Ruach, seiner weiblichen Seite (alles hat eine männliche und eine weibliche Seite – auch unser Schöpfer). Diese war ab sofort zuständig für den Atem, den Wind und die bewegte Luft.
Ruach kam herbeigeeilt und war begeistert von dem, was sie sah. Die Erde war zwar noch wüst, wirr und tiefe Finsternis lag über der Urflut. Doch das sollte sich bald ändern, denn Ruach schwebte nun und brütete über dem Antlitz der Urwasser (Gen 1,2). Mit Erfolg! Also wenn ich mich so umsehe, da ist Höchsterstaunliches, was sie so alles ausgebrütet hat und es immer noch tut 😲
Danach wurde es auch endlich Zeit für die wundervollen Worte unseres Schöpfers:
„Es werde Licht.“
Und es wurde Licht. Gott sah, dass das Licht gut war. (einleuchtend …… jeder kann nun seine wunderschönen, erdachten Farben bewundern 😊 )
„O wunderschön ist Gottes Erde,
Und wert darauf vergnügt zu sein!
Drum will ich, bis ich Asche werde,
Mich dieser schönen Erde freun!“
– Ludwig Christoph Heinrich Hölty –
Ich stellte mir vor, so könnte es damals vielleicht, aus der Ferne betrachtet, ausgesehen haben und begann zu malen:

Text (außer dem Gedicht von Hölty) und Gemälde © chrinolo
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