Hinschauen

Die Augen des Wolfes sind hervorragend. Er hat einen Blickwinkel von 250 Grad. Menschen dagegen haben einen Blickwinkel von 180 Grad. Das erklärt mir Einiges.

Wir können nur unsere eigenen Augen zum Sehen einsetzen und sollten auch sehr genau hinschauen.

Einer von vielen Gründen könnte z.B. dieser, überliefert von Paul Sartre, sein:

Wenn ihr eure Augen nicht gebraucht, um zu sehen,

werdet ihr sie brauchen, um zu weinen.

Ich habe mir heute wieder viele Gedanken gemacht und dabei gemalt.

Nun ist es Zeit, euch Frohe Festtage und einen guten Start ins Neue Jahr zu wünschen …

Ich freue mich nun auf meine kleine Welt, in der ich es mir schön machen kann. Nicht dass mir die anderen Welten nicht gefallen würden, aber am liebsten bin ich doch in der meinen.

Ich suche meinen „heiligen Raum“ auf, denke an Ulrich Schaffer, dessen Worte ich nicht vergessen habe. Er schrieb:

„In uns gibt es einen heiligen Raum, auf den wir uns zurückziehen können, wenn wir um ihn wissen und ihn ernst nehmen. Er ist unantastbar und jeder Versuch, ihn für etwas anderes zu nutzen, ist eine Art Verunreinigung, die aber nur noch wenige merken. Es ist der Raum des Staunens. Da, wo ich Ich bin und du Du bist. Nirgends sind wir so wir selbst, wie dort. Es ist der Raum der Kraft. Dort ist die Energiequelle der Person. Es ist das Heiligtum der Person. Es ist der stille Raum, in dem die vielen Stimmen in uns ruhen können und in dem wir sie unterscheiden können und in dem wir sie unterscheiden lernen.

Es ist der Raum der Epiphanie, der Offenbarung, des „Ich bin“ und des „Ich bin Ich“ der Bewusstwerdung. Es ist der Ort der Einsamkeit. Es ist auch der Ort des Schreckens und der Verzweiflung.
Weil er so im Herzen, im Zentrum liegt, darum haben die, die uns beherrschen wollen – ganz gleich, ob aus guten oder schlechten Motiven – es immer auf diesen Raum in uns abgesehen. Wenn ein Mensch zerstört werden kann, dann immer, weil dieser Raum vorher zerstört wurde.
Der Raum hat keinen „Griff“ von außen. Er muss von innen aufgemacht werden. Einlass kann gewährt, kann nicht erzwungen werden.
Wenn wir diesen Raum verlieren, verlieren wir uns selbst. Wir können viel von uns verschenken, aber wenn wir diesen Raum aufgeben, dann ist es kein Geschenk, sondern eine Selbstvergewaltigung.
Wenn man ihn verloren hat, kann man den Raum zurückgewinnen. Man muss systematisch alles Fremde herauswerfen. Niemand anders hat dort zu wohnen – auch nicht das Geliebteste. Nichts, was wir nicht eingelassen haben, hat dort etwas zu suchen.“

Und eine weitere Energiequelle ist für mich die Musik. Diese Musik hier liebe ich, wenn es draußen stockdunkel und absolut still ist. Nur ein paar Kerzen flackern auf meinem Fenstersims und ich kann mich ganz intensiv auf die Klänge und diese wundervolle Stimme einlassen. Das sind absolut bezaubernde und auch berauschende Momente für mich ….

Ich wünsche euch eine gute Zeit und bleibt alle gesund!  💝

Es geht um Märchen

Ich habe noch nie ein Märchen geschrieben

Doch würde ich es durchaus lieben

Jetzt im Gras zu sitzen und eins zu erträumen

Vielleicht über einen Wald mit goldenen Bäumen

Auf deren Blättern kleine Feen sitzen

Sie lachen und ich sehe ihre Zauberstäbe blitzen.

Sogleich schwebt eine runter zu mir

Und sagt: „Drei Wünsche gewähre ich dir!“

Nun gut, ich wünschte, meine Katze wäre wieder bei mir!

Sie ging vor Jahren über den bunten Regenbogen

Ist glücklich in unseres Schöpfers Reich eingezogen

Dort traf sie sogleich auf den gestiefelten Kater

Der ihr stolz sein Märchen erzählte

Dass man ihn sogar zum Minister erwählte

Sprach von seinem Herrn

Den er auf Erden mit Glück und Segen bedachte

Meine Katze dachte dabei sehnsuchtsvoll an mich

Weil auch sie mich auf Erden glücklich machte

Darum mein erster Wunsch, ich nenne ihn dir:

Ich wünschte, meine Katze wäre wieder bei mir!

Plötzlich raschelte es im goldenen Wald

Etwas Schwarzes schlenderte geschmeidig auf mich zu  ….

Vielleicht erfüllt sich mein erster Wunsch schon bald?

Doch mein Märchen ist hier noch nicht zu Ende

Der märchenhafte Traum geht weiter.

Dem ersten Wunsch folgt nun gleich ein Zweiter

Ich wünschte, ich könnte zaubern und heilen!

Wie Merlin oder gar Jesus auf der Erde verweilen

Als Seher und Weiser alles Übel abwenden

Und Botschaften unseres Schöpfers an die Menschen senden

Es gäbe dann keine Krankheit, kein Leid, keine Katastrophen mehr

Ein Leben in einer heilen Welt, das wünschte ich mir sehr.

Doch dies alles findet wohl nur im Märchen statt

Wo jeder eine gute Fee zur Seite hat.

Drum hier und jetzt ein dritter Wunsch an meine Fee:

Ich wünschte, alle wohlgesinnten Träume und Märchen würden wahr

Und jeder könnte märchenhaft leben

Nicht erst später im Himmel

Sondern sogar schon heute

Ich würde wirklich viel darum geben!

© chrinolo

Ist es nicht schön, in märchenhaften Träumen zu verweilen? In einem Raum, wo das Wünschen noch ein ganz normaler Vorgang ist? Man muss nur die Augen schließen und schon kann´s losgehen 🙂

„Liebe Dein Märchen, erzähle es mit der Freude,

als habest Du es eben erst entdeckt.

Gib ihm Erstaunen und Verwunderung mit,

das meint auch Achtung und Ehrfurcht.

Es bleibt jedes Erzählen, damit es gelingt, ein Abenteuer.“

(Rudolf Geiger, Märchenerzähler und Märchenforscher, 1908 – 1999)