Es könnte ja sein, dass Jesaja Recht hat …

„Die Größten Menschen sind jene, die anderen Hoffnung geben können.“ (Jean Jaurès)

Das nun Folgende habe ich vor einigen Jahren gelesen und mir fiel obiges Zitat dazu ein:

Hoffnung

Vor einiger Zeit besuchte ich mit meiner Enkeltochter eine Freundin, die ein Kind bekommen hatte. Die Enkeltochter sah das Kind lange und bewegt an, und schließlich sagte sie:
„Es hat so schöne unabgelaufene Füße!“
So ist es auch mit dem neuen Jahr: es hat so schöne unabgelaufene Füße.
Immer wenn etwas anfängt – ein neues Leben, eine neue Zeit und ein neues Jahr, überkommt Menschen eine Art gerührter Hoffnung.

Noch ist das neue Jahr nicht verletzt, gedemütigt und beschmutzt,
noch ist es nicht korrumpiert, noch hat es wundervolle unabgelaufene Füße.

Jeder Anfang hat die Zartheit und den Glanz des Unverdorbenen.
Er ist eine Erinnerung und ein Versprechen; eine Erinnerung an alle Anfänge, die in Hoffnung begonnen wurden; ein Versprechen; einmal wird es einen Anfang geben, der nicht in Kürze überholt und in den Staub der Anfänge von gestern gesunken ist.

Es ist vielleicht ein müdes Lächeln, mit dem wir den Anfang der neuen Zeit begrüßen. Wir haben zu viele Anfänge gesehen, die nicht gehalten haben, was sie versprochen haben. Aber ganz ohne Hoffnung ist das Lächeln nicht: Wer weiß?
Es könnte ja sein, dass dieser Anfang nicht trügt. Es könnte ja sein, dass der Prophet Jesaja Recht hat:
„Gedenkt nicht an das Frühere und achtet nicht auf das Vorige!
Denn siehe, ich will ein Neues schaffen, jetzt wächst es auf, erkennt ihr’s denn nicht?“

Fulbert Steffensky

„Did you know that your baby boy has come to make you new?“ :

Ich wünsche euch ein wunderschönes 3. Advent-Wochenende

Denn siehe, ich will ein Neues schaffen … (Gedanken für´s Neue Jahr)

 

„Das Leben ist viel zu kostbar, als dass wir es entwerten dürften, indem wir es leer und hohl, ohne Sinn, ohne Liebe und letztlich ohne Hoffnung verstreichen lassen“, wissen wir von Václav Havel.

Auf etwas zu hoffen wird oft belächelt und man wird darauf hingewiesen, besser mal Nichts zu erwarten … ich kenne dazu eine sehr schöne Erzählung aus der Zeit, als ich mich mit der faszinierenden Theologin Dorothee Sölle sehr intensiv beschäftigte. Sie war mit Prof. Fulbert Steffensky verheiratet.

„Hoffnung

Vor einiger Zeit besuchte ich mit meiner Enkeltochter eine Freundin, die ein Kind bekommen hatte. Die Enkeltochter sah das Kind lange und bewegt an, und schließlich sagte sie:
„Es hat so schöne unabgelaufene Füße!“
So ist es auch mit dem neuen Jahr: es hat so schöne unabgelaufene Füße.
Immer wenn etwas anfängt – ein neues Leben, eine neue Zeit und ein neues Jahr, überkommt Menschen eine Art gerührter Hoffnung.

Noch ist das neue Jahr nicht verletzt, gedemütigt und beschmutzt,
noch ist es nicht korrumpiert, noch hat es wundervolle unabgelaufene Füße.

Jeder Anfang hat die Zartheit und den Glanz des Unverdorbenen.
Er ist eine Erinnerung und ein Versprechen; eine Erinnerung an alle Anfänge, die in Hoffnung begonnen wurden; ein Versprechen; einmal wird es einen Anfang geben, der nicht in Kürze überholt und in den Staub der Anfänge von gestern gesunken ist.

Es ist vielleicht ein müdes Lächeln, mit dem wir den Anfang der neuen Zeit begrüßen. Wir haben zu viele Anfänge gesehen, die nicht gehalten haben, was sie versprochen haben. Aber ganz ohne Hoffnung ist das Lächeln nicht: Wer weiß?
Es könnte ja sein, dass dieser Anfang nicht trügt. Es könnte ja sein, dass der Prophet Jesaja Recht hat:
„Gedenkt nicht an das Frühere und achtet nicht auf das Vorige!
Denn siehe, ich will ein Neues schaffen, jetzt wächst es auf, erkennt ihr’s denn nicht?“

Prof. Fulbert Steffensky