„Eine leise Ahnung von etwas Neuem“

Im Frühjahr hatte ich sie, diese leise Ahnung. Inzwischen ist viel Neues auf mich zugekommen und darum passt auch keine Lektüre besser in meine derzeitige Lebenssituation, wie das Buch „Eine leise Ahnung von etwas Neuem“ von Markus Mirwald. Ich hielt es in meinen Händen und las

„Bereits eine leise Ahnung von etwas Neuem

vermag die Verabschiedung des Alten einzuläuten.“

So war es dann auch und es gab viel zu verabschieden. Seltsam, dachte ich, ist dieses Buch wieder so ein „Schätzchen“ wie damals, als ich über den „vielleicht größten Schatz“ geschrieben hatte?  Ich erinnere mich genau daran – an das gute Gefühl, das ich dabei hatte: https://seelenglimmern.com/2018/12/04/eine-erfolgreiche-schatzsuche/  

Nun ja, in o.a. Buch steht weiterhin:

„Manch ein Einfall stellt sich als Glücksfall heraus.“

Dies betrifft offenbar nicht nur meinen Einfall/meine Erinnerung zum vorangegangenen Buch von Markus Mirwald, sondern auch auf die Verabschiedung des Alten … alles, was mir dazu eingefallen ist, stellte sich als Glücksfall heraus. Wir verkauften unser Haus im Nordschwarzwald und fanden eine bezaubernde Wohnung im schönen Markgräflerland, am Rande einer Dorfidylle mit südlichem Flair und unmittelbar an der Schweizer Grenze zu Basel in der südwestlichsten Ecke Deutschlands. Hier lebt unser Sohn mit seiner Familie. Nun endlich bin ich meinen Enkelkindern ganz nahe und dies betrachte ich als enormen Glücksfall. 

Die letzten 4 Monate waren sehr anstrengend, die Räumung des Hauses, in dem sich die letzten 30 Jahre so manches angesammelt hatte, der Hausverkauf mit Notarterminen und was noch so alles dazu gehört und dann erst der große Umzug … ausräumen, umräumen und wieder einräumen. Alles war sehr nervig und dann immer der Hintergedanke im Kopf:

„Einen alten Baum soll man nicht verpflanzen!“

Ach was, dachte ich dann, wir sind keine Bäume und soooo alt sind wir schließlich auch noch nicht. Außerdem schrieb Hilde Domin: „Ein neuer Anfang ist möglich. Es ist an uns, die vor uns liegende Zukunft zu gestalten. Wer sich anstecken lässt vom Leitstern der Sehnsucht, wer den ersten Schritt in die Zukunft wagt, dem sei gesagt: „Fürchte Dich nicht, es blüht hinter Dir her.“   …  sind das nicht wundervolle Worte der Zuversicht?

Zudem hatten wir große Hilfe von unserem Sohn und unserer Schwiegertochter, die uns Etliches abnahmen und erledigten.

Meinem Sohn tat ich natürlich wieder mächtig leid und er meinte: „Mama, geh´ die Sache doch locker an, du bist nicht auf der Flucht!“. Selbstverständlich hatte er recht. Dies wird mir auch gerade wieder klar, denn im Buch von Markus Mirwald lese ich dazu:

„Je verzweifelter unsere Anstrengungen werden, desto zweifelhafter ist deren Erfolg.“

Ich schrieb ja schon, dieses Buch passt (nicht nur) in meine derzeitige Lebenssituation wie kein anderes. Heute sitze ich wieder auf der Terrasse und lasse beim Lesen der nicht nur sehr schönen, sondern auch zutreffenden Aphorismen meine Gedanken schweifen. Sie stärken mich und geben mir das Gefühl, alles richtig gemacht zu haben. Und aus seinem „Wesentliches in wenigen Worten“ hole ich mir Rat für das, was in Zukunft noch kommen könnte. In dieser Hinsicht ist dieses Buch für mich also wieder ein ganz besonderer Schatz und ich möchte es von ganzem Herzen weiterempfehlen.

Abschließend für heute noch eine letzte seiner Lebensweisheiten, etwas über sein Schreiben und mein Schreiben:  

„Wer über das Schreiben schreibt, denkt unweigerlich über das Denken nach.“

Es ist schön, hier in meinem neuen Zuhause, meistens auf der Terrasse im Beisein der Bäume, im Buch zu blättern …

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24 Gedanken zu “„Eine leise Ahnung von etwas Neuem“

  1. Hurra, hurra, du bist wieder da. Du glaubst gar nicht wie sehr ich mich freue.
    Möge dir alles gut Gelingen, was du noch vor dir hast.
    Alles Liebe und Gute für dich
    von mir.

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  2. Freue mich auch, du bist wieder zu lesen und euch geht es gut, eine Umstellung ist es sicherlich und anders, höre viel Positives raus, Veränderungen erkennt man oft erst im Nachhinein, wie wichtig und richtig das war oder ist. Zeit lassen zum Einleben. Jetzt ist alles gut, hatte etwas Sorge nach deiner Ankündigung. Freue mich um so mehr.

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