Eines Tages wird meine Seele wieder zurückkehren – da besteht für mich kein Zweifel. Aber bis es soweit ist, muss sie zusammen mit mir ganz sicher noch viel ertragen. Mit mir zusammen existieren in diesem Erdenleben.
Sie leidet im Kampf, in der ständigen Auseinandersetzung mit meinem Verstand, dem ich oft den Vorrang gebe. Verzweifelt versucht sie immer wieder einzugreifen. Sie erinnert mich an das „Wesentliche“, das nur mit dem Herzen sichtbar ist.
Oft habe ich das Gefühl, dass es ihr mit den Jahren zu eng geworden ist, hier drinnen in meinem kleinen Körper. In solchen Momenten schließe ich meine Augen und höre ihr zu, höre ihr inständiges Flehen:
Umkörperte Seele
Gib mich wieder frei
Streif dich ab von mir
Fühlst du es nicht
Es ist viel zu eng in dir
Ich bin dir längst entwachsen
Wie das Kleinkind dem Babyhemd
Quäl mich nicht länger
Begrenztheit ist mir fremd
Ich sehne mich nach meinem Zuhause
Dorthin, woher ich einst kam
Aus VaterMutter, der Weltenseele
Der man mich damals entnahm
Ich war nur ein winziges Teilchen
Ein kleines Tröpfchen Seelenmeer
Glich einer schwebenden Feder
Heute, da wiege ich schwer
Ungefragt wurde ich ihr entrissen
Dir geliehen für kurze Zeit
Gerne half ich mit meinem Wissen
Zusammen gingen wir weit
Doch jetzt droht Ersticken
Eingequetscht in deiner Haut
Verdammt, eine Seele muss frei sein
Hörst du nicht, ich schreie laut
Ach, mir hilft kein Dehnen, kein Winden
Bin gewaltig gewachsen in Dir
Doch eine Seele braucht Raum um zu leben
Gib mich frei – so habe doch Mitleid mit mir
Ich bin Teil der Weltenseele
In Liebe verbunden mit ihr
Und auch mit den Seelengeschwistern
Ganz eng verbunden sind WIR.
IHRE LIEBE ist das HÖCHSTE
Sie tut unendlich gut
Nichts gleicht dieser Schöpferliebe
Die Hoffnung auf Rückkehr macht mir wieder Mut.
© Text und Gemälde by chrinolo
