Weltkindertag

 

Wenn man die Möglichkeit hat,
die Wirkung einer Mutter mit echter Selbstliebe zu beobachten,
kann man feststellen,
dass es für ein Kind und sein Erlebnis dessen,
was Liebe, Freude und Glück sind,
nichts Förderlicheres gibt,
als von einer Mutter geliebt zu werden,
die sich selbst liebt.

Erich Fromm, Die Kunst des Liebens

Meine Gedanken zum Weltkindertag: ich wünschte, jedes Kind hätte solch eine Mutter. Liebe, Freude und Glück sind genau das, was ein Kind braucht, um sich entwickeln und entfalten zu können – um ein starker Erwachsener zu werden.

Hermann Hesse sagte:  Glück ist Liebe, nichts anderes. Und Leo Tolstoi lehrte:
Du brauchst nur zu lieben, und alles ist Freude.

Hermann Hesse hatte keine schöne Kindheit, wie wir wissen und Leo Tolstoi wurde früh Vollwaise. Ich denke, sie wissen, wovon sie reden.

Tolstio schrieb mal einer Verwandten:
„Wenn ich eine Schule betrete und diese Menge zerlumpter, schmutziger, ausgemergelter Kinder mit ihren leuchtenden Augen […] sehe, befällt mich Unruhe und Entsetzen, ähnlich wie ich es mehrmals beim Anblick Ertrinkender empfand. Großer Gott – wie kann ich sie nur herausziehen? Wen zuerst, wen später?“

Wie ist das heute? Schulen und Bildung sind wieder (immer noch!) Thema im Wahlkampf. Doch wenn ich unseren Politikern zuhöre, beschleichen mich immer wieder Zweifel: ein ehrliches Interesse an allen Kindern wäre wünschenswert. Und damit auch ein ehrliches Interesse an allen Müttern, die , aus welchen Gründen auch immer, ihren Kindern diese förderlichen Werte „Liebe, Freude und Glück“ nicht vermitteln können.

 

Auch ein kleines Erlebnis ist Glück ….

 

… schrieb ich damals, als ich einer Eidechse begegnete. Sie begleitete mich ein Stückchen im Scherrer Park in Morcote im Tessin.

Eidechse in Morcote_P1090406

Auch damals zitierte ich Hermann Hesse 🙂 . Ich schrieb:

„Auch für Freunde der Natur ist es ja schon ein kleines Erlebnis und Glück, wenn sie je und je einen Fuchs oder Kuckuck zu Gesicht bekommen und beobachten können.
Es ist dann, wie wenn für Augenblicke entweder die Kreatur ihre Angst vor dem mörderischen Menschen verloren hätte, oder wie wenn der Mensch selbst wieder in die Unschuld eines vormenschlichen Lebens einbezogen wäre.“

(Hesse/aus dem Märchen „Vogel“, 1931)

Sie hat mich damals für eine kleine Weile durch den „Zaubergarten“ in Morcote begleitet, über den ich damals berichtet hatte.

https://youtu.be/sJcgJe-dPqU

Es war ein kleines glückliches Erlebnis …  ich erinnere mich sehr gerne daran!

Danach schlenderte ich, eine schöne Melodie summend, vergnügt weiter. Ich befand mich in einer magischen grünen Welt voller Naturwunder ….

Die wunderschöne Melodie aus dem Tessin, welche ich damals summte, hatte ich kurz zuvor gehört. Sie klang noch den ganzen Tag in mir weiter.

Sach mal ’nen Satz mit Eidechse.

 

Hmmm …

„Mancher wird niemals Mensch, bleibt Frosch, bleibt Eidechse, bleibt Ameise. Mancher ist oben Mensch und unten Fisch.
Aber jeder ist ein Wurf der Natur nach dem Menschen hin.“

(Hermann Hesse/Demian)

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Was anderes fällt mir dazu im Moment nicht ein