Selber schuld !

 

Man sollte sich niemals selbst viel Arbeit beschaffen, das besorgen andere schon! Eine Erfahrung, die ich gerade wieder gemacht habe. Da hätte sich einiges verhindern lassen. Nun gut, jetzt bin ich durch. Aber von vorn:

Mein Sohn meinte kürzlich, wenn ich mal wieder über ein Geschenk für meine Schwiegertochter nachdenken würde, also da hätte er eine Idee – im Allgemeinen hat er meistens gute Ideen (er ist schliesslich mein Sohn 😉 ). Er war der Meinung, dass sich meine Schwiegertochter ganz arg über ein Fotobuch mit den Kindern freuen würde, da gibt es nämlich noch keines. Und da ich das sehr gut gestalten könne (im Gegensatz zu ihm … hmmm da hat er leider nicht sehr viel von mir abgekriegt. Es hat nur zum nüchternen Informatiker gereicht), wäre das wundervoll, wenn ich das in Angriff nehmen würde (natürlich hat er an schmeichelnden Worten nicht gespart 🙂  ).
O.k., sagte ich, aber da könntest du mir noch ein paar schöne Fotos von den Kindern schicken, damit ich ein bisschen Auswahl habe. Er sagte, er würde schauen, was er machen kann und gab wie gewöhnlich diese „anspruchslose Arbeit“ an meine Schwiegertochter weiter.
Und jetzt kommt’s: er hat einen Server eingerichtet, auf den ich mit Kennwort Zugriff habe. Meine Schwiegertochter hat dort tagelang Zip-Dateien mit Fotos draufgeladen, die ich dann abgeholt, entpackt und bei mir in Ordnern gespeichert habe … stuuundenlang! Bis ich alle hatte:
4328 Fotos !!! (insgesamt haben meine beiden Enkeltöchter bisher nun ca. 114 GB meines Speichers gefressen). Mein Sohn fragte zwischendurch besorgt, ob ich noch Platz auf meinem Speicher hätte ….
Ich habe mich also Tag und Nacht durch Fotos gewühlt und schliesslich 264 markiert, die ich für das Fotobuch verarbeiten wollte – das war zweifelsfrei zu viel! Also habe ich noch einmal gesichtet und eine neue Auswahl getroffen: 148 Fotos (besonders schöne mit sehr guter Auflösung) … puuuhhhh! Nun konnte ich mit dem Fotobuch starten. Ich habe mich für ein PIXUM entschieden, weil mir da die Software schon sehr vertraut ist.
Vorgestern Morgen habe ich begonnen und heute Nacht war ich fertig und habe es bestellt – Liefertermin 08.September 2017.

Ich finde, es ist wunderschön geworden mit den Bildern und Texten dazu. Meine Schwiegertochter wird begeistert sein und beim Anschauen gleich wieder losflennen … das hat sie beim Hochzeits-Fotobuch, das ich für sie machte auch getan und tut es noch immer, wenn sie es in die Hand nimmt.

Aber eines weiss ich: das nächste Mal arbeite ich mit meinen eigenen „wenigen“ Fotos, die hätten auch für ein Fotobuch gereicht … obwohl, unter den zugeschickten Fotos waren noch ganz bezaubernde dabei, die ich nicht hatte  🙂

Dieses z.B. – dieses Lächeln ist für mich Seelennahrung. Wie ein 10 Wochen altes Baby schon seine Schwester erkennen kann und so anlächelt, das finde ich faszinierend. Sie lieben sich, die Beiden. Und in dieses Foto habe ich mich sofort verliebt.

 

Es sollte nicht sein!

 

Oder: wie soll da einer meditieren können!

Wenn bei mir eine Email eingeht, dann gibt mein Smartphone gleich Bescheid – mit einem nicht gerade dezenten „BING“! Und das bingte heute morgen andauernd.

Eigentlich sollte ich meditieren, aber das ist eh‘ nicht meine Stärke. Schon während der Reha hatte ich damit Probleme. Da wurde mir Autogenes Training verordnet und ich sagte gleich: „Das kann ich nicht!“. Doch die Ärztin meinte, ich solle es versuchen, denn das wäre gut für mich. Da hatte sie sich geirrt! Während ich so auf dem Boden in der Runde sass, fühlte ich sie gleich – Hummeln im Hintern! Ich stand also auf und entschuldigte mich mit einem: „Ich muss mal für kleine Mädchen!“ – und weg war ich.

Und jetzt, wo ich die gute Absicht hatte, es wieder einmal mit Meditation zu versuchen, wurde das durch dieses penetrante „BING“ boykottiert. Ach ja, dachte ich, die gute Absicht war jedenfalls da. Aber: Es sollte nicht sein!

Ich marschierte rüber zum PC um nach den angekündigten Mails zu sehen. Aber auch das sollte nicht sein! Als ich das erste aufrufen wollte, erschien diese Nachricht:

O.k., dachte ich, jetzt hast du doch Zeit zum meditieren. Ich schaltete das Smartphone ab um diesem boykottierenden „BING“ keine Chance mehr zu geben und setzte mich, wie ich das in der Reha gelernt hatte, auf den Boden – gleich neben den Ofen. Das ist ein schöner Anblick, wenn die Flammen funkensprühend hochzüngeln.

Da fiel mir aber gleich auf, dass dieses Schauspiel bestimmt nicht mehr lange stattfinden würde, denn das Holz war ziemlich runtergebrannt. Also stand ich wieder auf, um welches nachzulegen. Danach kam ich dann aber nicht mehr dazu, mich wieder hinzusetzen (aber zuviel sitzen soll ich ja ohnehin nicht!), denn das Festnetztelefon schepperte. „Hast du schon wieder dein Handy abgeschaltet?“, wetterte da jemand in den Draht und ich hielt Ausschau nach einer Sitzgelegenheit.

Übrigens Wetter, wenn es jetzt aufhört zu regnen, fahre ich rüber zum Tiergehege! Zum Meditieren! Das Handy lasse ich zuhause und nehme nur meine Kamera mit. Ich liebe es, den Tieren nachzuhechten, um eine schöne Aufnahme machen zu können. Die schaue ich mir dann ganz in Ruhe zuhause an, nachdem ich sie in den PC eingespielt und bearbeitet habe – wenn es mein PC erlaubt und nicht wieder sagt:

Ach ist das wieder aufregend, wer braucht da auch anregende Meditation! Das Leben ist schön! Und für mich gibt es sowieso keine Probleme, sondern nur Lösungen! Ich bin ein Widder und Widder meditieren nicht, sondern stossen sich die Hörner ab … toben sich aus, um dadurch ruhig zu werden.

So ging sie denn, über den Sinn von Meditation und Autogenem Trainig grübelnd, recht mutlos im Tiergehege umher, und versuchte sich immer von Neuem mit demselben Trostwort zu beruhigen: »Es wird schon anders werden, – sie wird sich die Hörner abstoßen!