Der Baum las mit

Wieder so eine „leise Ahnung“! Ich erhielt das Konzept für einen neuen Gedichtband und ich ahne nun, dass dieser wundervoll werden könnte. Ich las die Gedichte frühmorgens, als die Sonne gerade aufging und notierte meine Gedanken:

„Langsam wird es Tag. Das Licht verdrängt die Dunkelheit. In deine Gedichte versunken sitze ich auf der Terrasse und folge so manchen vertrauten Worten, die ich aus der Vergangenheit bereits kenne.

Jener Teil meines Lebens der mir gehört, mir allein für immer“, das klingt wunderschön.

Ich schaue hoch zu den Bäumen, die sich im Wind wiegen. Mir scheint, sie können meinen Gedanken folgen. So, als würden sie mitlesen. Mit ihrem leisen Rauschen wispern sie wiederholend und zustimmend deine gefühlvollen Worte.

„Verbundenheit … durch ein locker geknüpftes Band“, wie berührend. Mir wird die Verbundenheit allen Lebens bewusst. Ich beobachte, wie sich die Zweige der Bäume im nun etwas heftigeren Wind umschlingen, umarmen und übereinander legen.

Der Wetterbericht kündigte gestern starken Sturm an – jedoch mit Aussicht auf Besserung. Für einen Moment schweigen die Bäume, als würden sie dein Gedicht „Schweigen“ kurz überdenken.

Sie raunen mir unmissverständlich zu: Erinnerst du dich an sein „Verwunschenes Haus“? Du warst von seinen Worten so hingerissen, dass du sie gleich in einem Bild festgehalten hast!“

Dann ein heftiger Windstoß, die Blätter erzittern und reiben sich laut aneinander. „Bitte beachten“ rauschen sie mir eindringlich zu. Oh ja, denke ich, diese Worte sind auch angebracht. In der Vergangenheit sind sie oftmals untergegangen.

Der Wind flacht gerade wieder ab, ein leises Wispern streicht durch die Blätter. Sie flüstern „Zuversicht“ und glänzen leuchtend in der Morgensonne. Feingliedrig umhüllen sie die starken, dunklen Äste. Einfache, zarte Blätter, welche die herrliche Form des Astes dezent betonen. Ich betrachte bewundernd den starken, leicht gebogenen Ast des mir gegenüber stehenden Baumes. Sein Wipfel ist nun sonnenüberflutet und entlockt mir ein helles Lachen.

Ist es nicht atemberaubend, in der Morgensonne zu sitzen und zusammen mit den Bäumen Gedichte zu lesen?

Doch „Es liegt nicht an mir“, und auch nicht an den Bäumen oder an der Sonne, sondern an deinen Gedichten, über die wir manchmal gesprochen/geschrieben haben. Es war immer schön, sie zu lesen und darüber zu reden. Ich erinnere mich an viele Worte, die mich berührt haben – früher und auch jetzt wieder.“

Und es inspiriert mich zum Malen 🙂

Tu DIR was Gutes ❤

 

Natürlich ist noch keine Bescherung, aber ich bin da ganz flexibel. Es schadet ja nicht, wenn ich mich heute schon beschenke … mit einem wunderschönen, bezaubernden und kostbaren Buch.

„Es waren einmal Wörter, die sich her­aus­schli­chen aus der Sprache der Kinder. Sie verschwanden so leise, dass es kaum jemandem auffiel – ein Verdunsten wie von Wasser auf Stein.“ ….

Hier habe ich u.a. über dieses einzigartige Buch gelesen:
http://culturmag.de/litmag-specials/robert-macfarlane-die-verlorenen-woerter/112624

Und hier informiert der Verlag:
https://www.matthes-seitz-berlin.de/buch/die-verlorenen-woerter.html?lid=1

Und nun feiere ich bei Plätzchen und Glühwein „Bescherung“ – mit einem prachtvollen, klugen Buch in der Hand, ein Prachtband, der durchweg bezaubert   🙂  :

Das ist nur eine Schreibblockade …

 

… Lesen geht noch. Wie gut, dass ihr alle so fleissig schreibt 🙂

Das Optimum wäre jetzt natürlich noch, wenn da einer wäre, der mir vorlesen würde. Das habe ich heute morgen auch so im Büro verkündet und laut ausgerufen: „Freiwillige vor!“ Aber wie vermutet sind alle – bis auf eine – zurückgetreten und diese eine sagte: „Bist du noch zu retten? Solch eine Bequemlichkeit wird hier nicht unterstützt!“

Ach ja, niemand gönnt mir was. Immer muss ich alles alleine machen. Dabei sah jeder, dass meine Arme vor lauter Schwäche kaum noch den Flyer halten konnten, den ich gerade zurückbekam. Diesen hatte ich zum Lesen und Anschauen ausgeliehen (ja, so bin ich – ich gönne allen etwas Schönes!).
Ein besonders schönes Exemplar von Flyer, mit bemerkenswerten Gedichten und Zitaten drin. Meine lesefreudigen Kollegen/innen haben das auf Anhieb bemerkt. Eine war ganz aus dem Häuschen wegen eines Gedichtes mit dem Titel: „Verbundenheit“. Also die war so berührt von den Worten, dass sie mich sogleich fragte: „Hast du noch mehr von diesen Flyern?“. Ich sagte: „Ja, einige habe ich noch.“ Daraufhin hat sie ungeheuer schnell reagiert und mir den Flyer wieder aus der Hand genommen, was meinen geschwächten Armen natürlich zugute kam. Und dann sagte sie: „Hört mal zu, das ist einfach zum Dahinschmelzen!“ Sie begann laut vorzulesen – nicht weil ich mir vorher einen Vorleser gewünscht hatte, sondern um allen etwas Herzensgutes zu tun.

Ich würde euch ja gerne jetzt auch dieses Herzensgute zugute kommen lassen, aber auf dem Flyer steht ausdrücklich: „Die Inhalte dieser Publikation sind urheberrechtlich geschützt. Jegliches Verwenden in jedweder Form ist ohne ausdrückliche Genehmigung untersagt.“

Tja, ich hätte euch das wirklich gegönnt, das könnt ihr mir glauben. Aber mit dem Autor ist nicht zu spassen, den kenne ich. Also mit IHM zoffe ich mich nur im äussersten Notfall. Vielleicht liest er aber mal wieder hier und stellt dann sein Gedicht in seinem Blog ein – es fand heute wirklich Bewunderung.
Auch dieser Flyer insgesamt fand Wohlgefallen, trotz des enormen Papiergewichtes 😉