Meine Begegnung mit einem Baumgeist – er lebt auf Malta

 

Er sagte:
„Ich bin ein besonderes Wesen,
das hier fest verwurzelt ist.
Voller bedingungsloser Liebe
biete ich dir Schatten, Schutz und Ruhe,
um zu dir selbst zu finden.
Wenn du mit mir vertraut werden willst,
dann schau mich genau an – hab´  keine Angst,
ich stelle ich keine Forderungen.
Nimm die Kraft an, die ich dir mit auf den Weg gebe.“

Er lebt in einer schönen Parkanlage – dem San Anton Garden – inmitten einer Villengegend, ganz in der Nähe vom San Anton Palace (Palazz ta‘ Sant’Anton). Es ist die Residenz des Präsidenten der Republik Malta.

Im San Anton Garden (er liegt zwischen den Ortschaften Attard und Balzan) stehen Zypressen, Palmen, Zitronenbäume, umrahmt von wunderschönen Blumenbeeten. Zusammen mit vielen bezaubernd geschmückten Brunnen, den Rosen, Geranien und Stiefmütterchen in allen Farben, machen sie den Barockgarten San Anton zu einer der schönsten Parkanlagen auf Malta.

Hier ein paar Impressionen:

Blue Grotto ist eine der schönsten phänomenalen Besonderheiten auf Malta

 

Lichtspiele in den brillantesten Blautönen – von Türkis über Cobalt- und Preußischblau bis hin zu dem unglaublichen Ultramarin. Die Farben leuchten und glitzern, gekrönt von weißen Schaumkronen auf den Wellenspitzen.

Das Meer wird umrahmt von eindrucksvollen Felsformationen in natürlichen Erdfarben, von Hellbeige über Kreideweiß bis hin zu Terra und strahlendem Ocker. Mit etwas sattem Grün dazwischen!  …  ich fiel wieder in einen Farbenrausch!

Die Grotte, eine phantastische Naturschönheit, liegt tief unten in der  fjordartigen Bucht Wied iz-Zurrieq (im Südwesten der Insel) und ist nur vom Meer aus erreichbar. Schon von oben, also von der Straße aus, bot sich ein atemberaubender Anblick.

STOP ! Jetzt musste ein Boot organisiert werden:

Und dann ging es hinaus auf´s Meer. Es war aufregend und faszinierend. Das kleine Boot hüpfte auf den lebhaften Wellen auf und nieder und das aufspritzende Meerwasser schlug uns ins Gesicht. Gespannt suchten meine vom Seewind tränennassen Augen die Grotte. Das Boot kämpfte sich die Steilküste entlang und schon bald wurde ein komplexes Höhlensystem sichtbar. Die Blue Grotto, die berühmteste Höhle, ist die größte der insgesamt neun Höhlensäle. Sie ist etwa 30 m hoch und hat zwei Eingänge.

Zum Vergrößern bitte anklicken:

In der Höhle beeindruckten herrlich leuchtende, vom Sonnenlicht reflektierte Farbspiele aus türkisfarbenem und kristallklarem Wasser. Die blaue Farbe stammt von besonderen, hier vorkommenden Blaualgen.

Auch die Rückfahrt (das Boot fuhr noch in einige kleinere Höhlen ein) war fantastisch. Ich lies mich bezaubern und genoss das tiefblaue Meer, dessen Weite mir –  inzwischen wieder zuhause angekommen – schmerzlich fehlt. In mir singen die tanzenden Wellen …

 

p.s. es war nicht ganz einfach, aus dem fahrenden Boot heraus bei diesem Wellengang zu fotografieren. Mit einer Hand musste ich mich ja immer irgendwo festhalten. Aber ich denke, die Fotos vermitteln doch einen guten Eindruck über das, was ich erlebt habe.

Welle

Welle, lass dich umarmen,
obwohl du mich zu Boden schlägst,
mir den Halt
meiner Füße versagst.
Aufwühlend und schäumend
kommst du daher,
wild und ungezähmt.

Folgend dem Sturm!

Wildes Aufbäumen tanzt
mit Schaum auf deinen Kämmen.

Ohne Wind bist du zahm und matt,
denn nach dem Sturm
schmeichelnd du meinen Fuß umspülst.

Glitzernd plätschern deine Wellen
im Abendwind,
die Nacht
erwartend.

© Otto Reinhards (*1911), deutscher Dichter

 

Auch auf Malta gab es Wunder zu bewundern … (das Wunder von Mosta)

 

Das Wunderbarste an den Wundern ist,
dass sie manchmal wirklich geschehen.
(Gilbert Keith Chesterton)

So auch in Mosta. Am 9. April 1942 ereignete sich das „Wunder von Mosta“. Deutsche Jagdflieger bombardierten bei einem Angriff auf den Flugplatz Ta’Qali versehentlich die Kuppel des Doms von Mosta. Die deutsche Bombe durchbrach zwar die Kuppel, explodierte aber im Innern der Kirche nicht, wodurch die rund dreihundert zur Abendmesse versammelten Gläubigen mit einem Schrecken davonkamen.
Die Bombe wurde später entschärft und ist im War Museum in Valletta ausgestellt, in der Kirche befindet sich eine Bombe, welche der vom 9. April 1942 ähnlich ist.
( https://de.wikivoyage.org/wiki/Mosta )

Diese Art Bombe durchbrach die Domkuppel. Genau da, wo der blaue Punkt zu sehen ist:

Das muss für die betenden Gläubigen schrecklich gewesen sein. Eine 200 kg schwere deutsche Fliegerbombe … unvorstellbar!

Der Dom, auch Rotunde von Mosta oder Rotunde Santa Marija Assunta genannt, ist eine römisch-katholische Kirche. Er hat die viertgrößte Kirchenkuppel der Welt mit einem Durchmesser von 39 Metern. Architekt des heutigen Gebäudes war Giorgio Grognet de Vassé. Das Innere des Doms ist in den Farben blau, weiß und gold gehalten. Wunderschön und sehr beeindruckend.

Der Dom ist komplett mit den Figuren von Heiligen und alter griechischer Gelehrten verziert und die Malereien sind überwältigend. (Zum Vergrößern bitte anklicken)

Dies sind nur einige von vielen Fotos  – real betrachtet ist dieses kunstvolle Bauwerk einfach traumhaft.

Die Menschen auf Malta sind sehr, sehr gläubig und überwiegend römisch-katholisch. Ich selbst gehöre keiner Kirche/Religion an, aber ich glaube an eine Schöpfung. In Gedanken an die Menschen, die den Bombenanschlag damals überlebt haben, zündete ich am Lichteraltar zwei Kerzen an und dankte unserer Schöpfung, dass sie dieses „Wunder“ verwirklichte.