Wolfsgefühl

Mein Traum führt zu dir in die Ferne
An dich denke ich immerzu
Wie Bernstein glänzen deine Augen
Ganz langsam kommst du auf mich zu.

Geschmeidig ist dein vertrauter Gang
Und seidig schimmert dein Fell
Einsam ziehst du sonst durch die Wälder
Doch wenn ich rufe, kommst du schnell.

Schon bald kann ich dich deutlich seh’n
Werd‘ augenblicklich still
Bleibe sichtbar vor dir stehen
Weil ich dich nicht erschrecken will.

Vergessen ist jetzt unser Schmerz
Die Einsamkeit vergangener Tage
Antworten kannst du mir zwar nicht
Doch hörst du, was ich dir sage.

Furchtlos verweile ich ganz nah bei dir
Auch du empfindest keinerlei Scheu
Wir kennen uns schliesslich seit tausend Jahren
Nur der Traum – mein Traum ist immer wieder neu.

©chrinolo

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14 Gedanken zu “Wolfsgefühl

  1. Das ist so wunderschön – ein Liebesgedicht der ganz besonderen Art. Das Bild dazu: phantastisch. Wölfe faszinieren mich sehr.
    Ich schrieb über sie in der Fabel: „Der Wolf und das Reh“.

    Herzliche Abendgrüße
    Sylvia

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      • Oh, die Fabel liegt seit 2009 und wird vermutlich 2018 erst lektoriert. Es wird sonst zu viel an Projekten und ich muss auf die Gesundheit achten. Aber ich sehe zu, dass ich vorher mal eine Leserprobe erstellen kann.
        In der Fabel geht es um eine ungewöhnliche Liebe, um Autonomie (in einer Beziehung) und darum, wie trotz erheblicher Unterschiede eine Liebe entstehen kann.
        💜

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      • Eine Leseprobe, das wär toll und darüber würde ich mich freuen (aber nur, wenn es dir dabei gut geht!). Das klingt spannend 🙂

        ❤ Grüsse und schönen Sonntag,
        Christel

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  2. nachdem sie in aller frühe bereits
    die sich andeutende last des beginnenden tages
    mit einer energischen bewegung vom tisch gefegt hatte,
    fühlte sie eine große ruhe in sich und seelenfrieden.

    ein bild stieg langsam in ihr auf,
    auf welches sie sich eine weile konzentrierte,
    bis es ganz deutlich vor ihrem auge stand.

    die daraus erwachsende schaffenskraft trieb sie an die staffelei,
    und während wenig später der raum um sie herum versank,
    erschien vor ihr auf der leinwand eine andere welt.
    langsam, beständig, unaufhaltsam.

    je vollendeter, desto lebendiger wurde ihr bild.
    und schließlich kam der alles entscheidende moment,
    der schlußpunkt ihres schaffens.
    mit glänzenden augen und voller tatendrang
    trabte der wolf leichtfüßig in den tag,
    hinaus in die welt.

    ist er nicht ein prachtkerl ?

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