Frida Kahlo hat uns ein grosses Vermächtnis hinterlassen. Nicht nur ihre Gemälde, sondern auch viele lehrreiche Worte und Weisheiten, die manchmal sehr verblüffen, tief berühren und zum (Nach-)Denken anregen.
Sie hatte den Sinn ihres Lebens gefunden: „…und außerdem habe ich etwas, wofür es sich zu leben lohnt: die Malerei.“
Heute werde ich mir wieder ihre Ausstellung anschauen, ihre Gemälde bewundern und im Rausch ihrer Farben schwelgen. Damit kann ich Stunden verbringen ohne zu ermüden. Und ich finde es nicht seltsam, durch ihre Gemälde ihr Leben „durchleben“ zu wollen. Mag sein, dass ich auch in dieser Hinsicht eine seltsame Person bin … Frida hat es einmal so ausgedrückt:
„Ich habe immer gedacht, dass ich die seltsamste Person auf dieser Welt bin, aber später dachte ich, dass es viele solcher Leute auf der Welt gibt, es muss also jemanden wie mich geben, der sich auf gleiche Weise bizarr und beschädigt fühlt, so wie ich mich fühle. Ich stelle mir die Frau vor, und stelle mir vor, dass sie dort drüben auch an mich denkt. Also gut, ich hoffe, wenn du dort bist und dies liest, dass du weißt, dass es wahr ist, dass ich da bin und genauso seltsam bin wie du.“
… und ihr Gefühl hat ihr Folgendes vermittelt:
„Ich fühle, dass wir seit unserem Herkunftsort zusammen sind, dass wir aus der gleichen Materie gemacht sind, den gleichen Wellen, dass wir in uns den gleichen Sinn tragen. Dein ganzes Sein, dein Genie und deine außerordentliche Bescheidenheit sind unvergleichbar und du bereicherst das Leben; In deiner außergewöhnlichen Welt, biete ich dir nur eine weitere Wahrheit an, die du erhältst und die immer das Tiefste in dir liebkosen wird.“
Frida war eine Frau, die unglaublich lieben konnte – ich muss oft schmunzeln, wenn ich diese Worte von ihr lese:
„Darf man Verben erfinden? Ich möchte dir eines sagen: ich himmele dich, so spreizen sich meine Flügel breit aus um dich maßlos zu lieben.“
Ihr Leben war ein ganz Besonderes, die Liebe war für sie etwas ganz Besonderes und ihre Sicht zu den Eigenschaften der verschiedenen Farben ist auch eine Besondere – ich werde ihre Gemälde mit diesem Wissen betrachten und die Wahl ihrer Farben bestaunen. Sie sagt: Blau ist die Liebe!
„Grün – warmes und gutes Licht.
Magenta – aztekisch. Tlapali, altes Kaktusfeigenblut, die lebendigste und älteste [Farbe].
(Braun) Farbe der „Mole“, des schwindenden Blatts. Erde.
(Gelb) Irrsinn, Krankheit, Angst. Teil der Sonne und der Freude.
(Blau) Elektrizität und Reinheit. Liebe.
(Schwarz) Nichts ist schwarz – wirklich nichts.
(Blattgrün) Blätter, Traurigkeit, Wissenschaft. Ganz Deutschland hat diese Farbe.
(Hellgelbgrün) Mehr Irrsinn und Mysterien. Alle Gespenster tragen Kleider von dieser Farbe oder zumindest solche Unterwäsche.
(Grünblau) Farbe für schlechte Reklame und gute Geschäfte.
(Blau) Entfernung. Auch Zärtlichkeit kann von dieser Farbe sein.
(Rot) Blut? Ach, wer weiß!»
(aus „Frida Kahlo – das Gesamtwerk“,1988)
Ich habe ja schon öfter über Frida Kahlo berichtet und meine Verehrung für diese wundervolle Frau und grossartige Künstlerin zum Ausdruck gebracht, hier z.B.: https://seelenglimmern.com/2017/01/24/frida-kahlo-sie-ist-wieder-in-baden-baden/
Doch nun freue ich mich riesig auf ein neues Wiedersehen mit ihr 🙂
Viel Spaß und wundervolle Eindrücke wünsche ich Dir für Deinen Ausstellungsbesuch.
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