Ich habe darüber nachgedacht und nachgeschaut, was sich zwischen den Deckeln verbirgt.
Dort fand ich Hochspannung und tiefe Gefühle an einem Ort, an dem sich Seelen begegnen.
Das Buch erzählt von einem Ort, der unser Verständnis von Realität und Vorbestimmung ändern kann … wenn wir offen genug sind und es zulassen oder wie Herrman Hesse vielleicht sagen würde: „Wir sollten das Unmöglich für möglich halten!“
Zwei kleine Textstellen, die mir sehr gut gefallen und mich zum Nachdenken gebracht haben:
„Sie bog nach Süden ab, weiter in das Tal hinein und in Richtung einer kleineren Hügelkette am Horizont. Caleb betrachtete die vorbeiziehenden Gebäude. Alles an diesem Ort wirkte auf den ersten Blick unauffällig. Gleichzeitig fühlte er sich ganz und gar nicht normal, seit er hier war. Er versuchte zu ergründen, wie dieser Unterschied von Gefühl und Beobachtung zustande kam. Vielleicht weil alles so wirkte, als wäre die Zeit vor einem halben Jahrhundert stehen geblieben?
Das veränderte Gefühl von Zeit schien ein grundlegender Faktor für die seltsame Stimmung hier zu sein. In New York lebte Caleb so sehr unter dem Dirigentenstock der Uhrzeiger, dass er sich ohne Handy und Terminkalender kaum noch in sein eigenes Bad traute. Seit er in Sweetwater angekommen war, schien sich diese Struktur aus Zeit und Pflicht aufzulösen. Er begann sich zu fragen, was noch übrig blieb, wenn sich Ziele auflösten und man keine Pläne mehr machen konnte. Vielleicht immer nur der aktuelle Moment?
Möglicherweise war das Leben eines Menschen in Wahrheit die Reise eines Blattes in einem Fluss aus Ereignissen. Ein Blatt mit der Illusion, es könnte den Weg des Flusses lenken, doch in Wahrheit erlebte es ihn nur? [….]
Sie lachte. «Ich verkaufe Bücher. Viele davon sind Träume. Haben Sie schon mal darüber nachgedacht, dass ein Buch erst dann lebt, wenn man es öffnet?» Ihre Augen wurden gross. Caleb spürte ihre Begeisterung. «Es ist wie ein Tor in eine andere Welt, in der alles möglich ist», sagte sie. «Sie erwecken diese Welt zum Leben, wenn Sie dieses Buch aufschlagen und nachsehen, was sich zwischen den Deckeln verbirgt. Ein Wissenschaftler aus einer anderen Welt würde vielleicht nur Papier und Farbe finden, ganz gleich, wie genau er auch hinsieht. Die eigentliche Wahrheit eines Buches ist auf einer Ebene versteckt, die man weder anfassen noch zerschneiden kann. Sie ist in Ihnen selbst.“
(Textauszug aus „Spätestens in Sweetwater“/Ruediger Schache)
Wie bereits Pilgerin Belana Hermine mit ihrem Eintrag
https://belanahermine.wordpress.com/2017/02/28/rezension-spaetestens-in-sweetwater/
möchte auch ich dieses Buch empfehlen.
Belana Hermine schrieb:
„Gern würde ich mehr solcher Geschichten lesen: ein bisschen Mystik, die nicht an den Haaren herbeigezogen wirkt, ein bisschen Lebensweisheit, ein bisschen Spannung – und das alles in einer schönen Mischung.“
Dem kann ich mich nur anschliessen und danke ihr für den Buchtipp! ❤
Vielen Dank für Deine schöne und ausführliche Vorstellung dieses Buches. Und natürlich freue ich mich, dass es Dir so gefallen hat 🙂
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wie schön,lasst uns die Bücher lebendig machen .Ich lese gerade über das Leben von Gaius Iulius Caesar 🙂 Zu unserer Reise passend 🙂 Viele Bussis.Ich wünsche Dir ein wunderbares Wochenende. ❤ ❤ ❤
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Reisen und dabei viel lernen … ja, das finde ich optimal, wenn’s Freude macht 🙂
Ich wünsch dir auch ein schönes Wochenende, liebe Jeannette ❤
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