Omi, ich male mit Schwarz und Weiß wie du!

„Omi, das ist ja Opi, als er noch jung war!“, sagte meine kleine, siebenjährige Enkelin, während sie mein Schwarz-Weiß-Bild betrachtete. „Darf ich auch malen?“ plapperte sie weiter. „Ja natürlich“, sagte ich, „Komm wir suchen eine Malpappe, Pinsel und Farben zusammen.“

„Gut, welche Farben magst du?“, fragte ich. „Ich male mit Schwarz und Weiß wie du!“ war die prompte, so selbstverständliche Antwort und ich musste lachen.

Ich holte einen Becher Wasser, während sie sich ihre Pinsel aussuchte. Somit konnte es losgehen.

Doch stopp, da fehlte doch noch die musikalische Untermalung. Die Voraussetzungen mussten schließlich stimmen: Tschaikovsky, wie ich ihn beim Malen oft höre.

So, jetzt konnte es losgehen 🙂

Das Motiv? Natürlich ihre drei Katzen: Nero, Tara und Tigerli 🙂

„Omi, bin fertig, darf ich noch eines malen?“, fragte sie so zuckersüß, dass ich ihr gerne noch eine Malpappe reichte.

„Omi, was malst du da für ein Bild?“, fragte sie und schaute auf meinen Arbeitstisch. „Das soll ein Regenbogenhimmel mit einer Blumenwiese werden, so ähnlich wie es im Paradies zu sehen ist.“, antworte ich.

Sie war mit meiner Antwort scheinbar zufrieden und wandte sich der Malpappe zu. Ich ließ sie dann zwischendurch mal allein und setzte mich für eine Weile zu meinem Sohn auf den Balkon.

Nach einiger Zeit stand sie dann plötzlich mit ihrem Gemälde vor uns und frage: „Omi, wo muss ich unterschreiben?“ Als ich das sah, war ich für einen Moment sprachlos. Ein Regenbogen mit Blumenwiese!

„Unten links in der Ecke.“, erwiderte ich ganz verdutzt.

Danach kam sie dann nochmal mit ihren drei Schwarzweißkatzen an und fragte: „Kann da auch noch Rot mit drauf?“

„Hmmm… natürlich, male mit den Farben, die du liebst!“, antwortete ich.

Warum auch nicht. Schwarz-Weiß ist gut, aber die Welt ist schließlich bunt! 🙂

Das Ergebnis:

„Sehr schön“, sagte ich, „Man sieht an den roten Herzen, dass du eure Katzen unglaublich liebst!“.

„Nicht nur Katzen“, erwiderte sie. „Omi, darf ich noch eins malen?“

Klar durfte sie, diese Motivation durfte ich auf gar keinem Fall stoppen. Sie wurde offensichtlich gerade von der Muse geküsst.

„Hmmm … wenn keine Katzen, was kommt denn jetzt?“, dachte ich voller Spannung.

Als ich ihr drittes Gemälde sah, war mir natürlich sofort alles klar :

„Schmetterlinge sind fliegende Blumen!“ (Eric Lange)

Es war so ein wunderschöner Tag mit meinem Enkelmäuschen, den ich nicht missen möchte. Wir hatten beide sehr viel Freude. Und:

„Was man als Kind geliebt hat, bleibt im Besitz des Herzens bis ins hohe Alter.“

Khalil Gibran

9 Gedanken zu “Omi, ich male mit Schwarz und Weiß wie du!

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